EU-Frauenquote: Endlich ein Schritt in die richtige Richtung

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Die Europäische Kommission hat am 14. November 2012 ihren Vorschlag zur Einführung einer Frauenquote von 40% für Aufsichtsräte von großen europäischen Unternehmen vorgestellt
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Die Europäische Kommission hat am 14. November 2012 ihren Vorschlag zur Einführung einer Frauenquote von 40% für Aufsichtsräte von großen europäischen Unternehmen vorgestellt

 

Die Europäische Kommission hat am 14. November 2012 ihren Vorschlag zur Einführung einer Frauenquote von 40% für Aufsichtsräte von großen europäischen Unternehmen vorgestellt.
Dieser Schritt wird von der Fraktion der Grünen/EFA im Europäischen Parlament als erster Schritt für mehr Geschlechtergerechtigkeit in Führungsetagen europäischer Unternehmen begrüßt. Nachbesserungen seien bei einzelnen Maßnahmen aber dennoch nötig.

 

  • Gemeinsame Pressemitteilung von Franziska Brantner (MdEP) und Rebecca Harms (MdEP): 

Die Europäische Kommission hat heute ihren Vorschlag für die Einführung einer Frauenquote von 40 % für Aufsichtsräte von großen europäischen Unternehmen vorgestellt. Die Grünen begrüßten diesen lang erwarteten  Vorstoß als einen ersten Schritt für mehr Geschlechtergerechtigkeit in den Führungsetagen europäischer Unternehmen, auch wenn noch Nachbesserungen bei einzelnen Maßnahmen nötig sein werden.

Zum Kommissionsvorschlag erklärt Franziska Brantner, Mitglied der Grünen im Frauen- und Gleichstellungsausschuss des Europaparlaments:

"Ich freue mich, dass Frau Reding sich doch noch durchgesetzt und einen Vorschlag für die Quote vorgelegt hat! Man kann ihren Vorschlag als verbindliche oder auch unverbindliche Quote interpretieren.
Börsennotierte Unternehmen müssen bei gleicher Qualifikation Frauen bei der Besetzung von Aufsichtsratsposten bevorzugen, um das Ziel von 40% bis 2020 zu erreichen. Der Vorschlag lässt offen, ob die bevorzugte Ernennung von Frauen die einzige Verpflichtung für die Unternehmen ist oder ob auch die Erreichung des Ziels von 40% verpflichtend ist. Im Europäischen Parlament wollen wir nun dafür sorgen, dass diese Frage geklärt wird. Wir brauchen die Verbindlichkeit des 40%-Ziels!"

Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA erklärte:

"Trotz aller Lippenbekenntnisse sind Frauen in den Aufsichtsräten der großen Unternehmen Europas weiter stark unterrepräsentiert. Ihr Anteil in den höchsten Entscheidungsgremien der größten börsenotierten Unternehmen beträgt nur 14%. Das liegt nicht an einem Mangel an qualifizierten Frauen, denn 60% der AbsolventInnen in den relevanten Studiengängen wie Wirtschafts- oder Rechtswissenschaften sind heute
Frauen. Der Grund ist, dass die freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen leider nicht funktioniert. Verpflichtende Quoten haben sich hingegen in mehreren europäischen Staaten als erfolgreich bei der Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit erwiesen. Es ist Zeit, dass wir an diese Erfolge anschließen und Frauenquoten auch auf EU-Ebene einführen."

Eine Videoanimation der Grünen im Europäischen Parlament zur Frage der Frauenquote finden Sie hier: