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Dossier

Peking+20 im Nahen Osten und Nordafrika

Naher Osten und Nordafrika nachts aus dem Weltall.

"Ich unterstütze den Aufstand der Frauen in der arabischen Welt, weil ich zwanzig Jahre lang nicht den Wind in meinen Haaren und auf meiner Haut spüren durfte" schrieb die Syrerin Dana Bakdounis 2012 auf ihrer Facebook Seite. Seitdem ist viel passiert in der Region, einen wirklichen Durchbruch für die Frauenrechte hat aber auch der Arabische Frühling nicht gebracht. 20 Jahre nach der Weltfrauenkonferenz in Peking ist die gesellschaftliche Stellung der Frau in Nahost und Nordafrika weiterhin umkämpft.

Obwohl die Proteste der Jahre 2011 und 2012 maßgeblich auch von jungen Frauen getragen wurden, haben die darauf folgenden politischen Transitionsprozesse nicht zu einer nachhaltigen Stärkung von Frauenrechten geführt. Teilweise hat sich die Situation sogar noch verschlimmert, so wie in Ägypten, wo die Zahl der weiblichen Abgeordneten nach der Revolution noch geringer ausfiel als unter Mubarak. Insbesondere im Kontext der Konflikte in Syrien und dem Irak bleibt sexualisierte Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen eine große Herausforderung, die in der herrschenden Umbruchssituation eine neue Dimension angenommen hat. Einzig in Tunesien haben Frauen sich erfolgreich eine bessere Verankerung und Umsetzung ihrer Rechte erstritten, z.B. durch das neue Wahlgesetz, das eine paritätische Besetzung von Parteilisten mit Männern und Frauen vorschreibt. Doch auch hier muss die Frauenbewegung immer wieder Angriffe konservativer Kräfte abwehren. Überall in der Region sind islamistische Kräfte auf dem Vormarsch, die die Rechte von Frauen wieder beschneiden oder verhindern wollen, dass Frauen mehr Rechte erhalten.

Gut zu Wissen

  • Progress of the World's Women 2015/2016: detailierter Bericht der UN Women zu den ökonomischen Barrieren für Frauen und Strategien zur Verbesserung der politischen Teilhabe von Frauen weltweit. mehr>>
  • Pekinger Aktionsplattform:
    1995 wurde die Aktionsplattform ins Leben gerufen. Ihre Erklärung
    [PDF] und die Aktionsplattform finden sich hier >>
    Überblick über die 12 Kernbereiche der Plattform hier>>
  • 59. Frauenrechtskommission: Gitti Hentschel, Leiterin des Gunda-Werner-Instituts Berichtet aus New York. mehr>>