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Fußballerinnen – Ausstellung vom 4.-28. Juli

Lesedauer: 2 Minuten
Fußballerinnen – Monotypien, 2006
Ausstellung vom 4.-28. Juli, im Foyer der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstaße 8, 10117

Monika Stemmer arbeitet mit unterschiedlichen Medien, wie Video, Fotografie, Klanginstallationen und nahm an zahlreichen Kunstprojekten im öffentlichen Raum teil. Parallel dazu entwickelte sie für ihre Papierarbeiten eine spezielle Technik der Monotypie (Einmaldruckverfahren).

Das Thema dieser Papierarbeiten sind Frauenfiguren in Bewegung. Allein, zu zweit, in Gruppen, mit Tieren, auf Papierbögen oder ausgeschnitten und beweglich auf der Wand installiert. Die Figuren sind an klassischen oder gegenwärtigen Schönheitsvorstellungen nicht interessiert, sondern an ihrem eigenen Tun und aneinander. Sie lieben Bewegung und Tanz, haben Kraft und Sinn für Humor, Unsinn und sind empfänglich für den Charme ihrer Mit-Figuren.

Und so ist auch Fußball ein perfektes Feld für Stemmers Frauen, die sich nicht für das Bild, das sie abgeben interessieren, sondern ganz in ihrem gemeinsamen Spiel aufgehen. Was sie an Disziplin vermissen lassen, machen sie durch Leidenschaft und Begeisterung wett.

Auch in Stemmers sonstigen Arbeiten stehen weibliche Gegenentwürfe im Mittelpunkt: Eine Szene aus Hitchcocks „die Vögel“ wird so verlangsamt, dass aus der Konkurrenz zwischen zwei Frauen Verführung wird. Im Bahnhof von Bologna wird Lakritze verteilt und so für eine Stunde der Testosteronspiegel gesenkt. In einem Park wird mit Hilfe von Schildern auf die Anwesenheit von drei Menschenaffen –Bonobo-Damen – hingewiesen und den Besuchern ihre matriarchale und bisexuelle Lebensgewohnheiten näher gebracht... 

Es geht um das, was auch sein könnte. Oder sogar schon da ist, wenn wir genau hinsehen.

 

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Über die Künstlerin:
Monika Stemmer, geboren 1972, studierte Kunst in Berlin und Bologna und lebt und arbeitet nach vielen Jahren in Italien nun wieder in Berlin.