Das junge Mädchen wurde 2015 in die Obhut ihrer Großmutter gebracht, nachdem der Partner der Mutter ihre zwei älteren Schwestern missbraucht haben soll. Daraufhin wurde sie vom Lebensgefährten der Großmutter vergewaltigt und war schwanger. Sie wurde nach dem Befund in staatliche Obhut gebracht, mit dem eigentlichen Recht auf Abtreibung (legal durch Vergewaltigung oder gesundheitlicher Gefährdung der Mutter). Sowohl die Behörden als auch ein Beschluss der Ärzt*innen versäumten ihr dieses Recht und zwangen sie zur lebensgefährlichen Geburt des Kindes per Kaiserschnitt.
Dieser Fall steht exemplarisch für die heftigen Debatten um das Recht der Abtreibung in Argentinien, welches letztes Jahr mit knapper Mehrheit abgewiesen wurde. So wird die illegale Abtreibung weiterhin mit Haftstrafen verbüßt und der Fall des jungen Mädchens wurde politisch instrumentalisiert und ausgenutzt.