Babys machen?

'Eizellspende' und Reproduktionspolitiken

Eine Ausstellung basierend auf der Forschung von Laura Perler, mit Fotografien von Tamara Sánchez Pérez. Kuratorische Leitung: Mirko Winkel

In Deutschland verboten, in anderen Ländern erlaubt: die „Eizellspende“. Unsere Ausstellung Babys machen? „Eizellspende“ und Reproduktionspolitiken" nimmt diese Reproduktionstechnik mit ihren sozialen, ethischen und ökonomischen Implikationen in den Blick. Gezeigt werden Fotografien, Audio- und Videomaterial zum Thema, die im Rahmen des Forschungsprojekts „Selektioniertes Leben“ vom Laura Perler entstanden sind. Die Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Workshop- und Diskussionsprogramm, das feministische Antworten auf drängende Fragen sucht.

Im Rahmen der Ausstellung schauen wir in das Leben und die Motive von „Eizellspenderinnen“ aus Spanien, in Labore und Operationssäle einer Reproduktionsklinik und lernen eine Empfängerin kennen, die sich für eine „Eizellspende“ aus der Schweiz ins Ausland begibt. Spanien ist europaweit führend, was assistierte Reproduktion allgemein und die „Eizellspende“ im Speziellen anbelangt. Auch aus Deutschland reisen Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch dorthin, um via „Eizellspende“ schwanger zu werden. Gleichzeitig steht hierzulande die parteipolitische Diskussion zur Frage nach einer Legalisierung bevor: Das Thema steht erstmals im Koalitionsvertrag.

Es gibt Für und Wider, gesetzliche Regelungen und Grauzonen. Doch wenig ist bisher über die sogenannte « Eizellspende » bekannt. Schon über den Begriff lässt sich streiten, geht es hier doch um ein Geschäft und nicht um Almosen, um häufig verzweifelte unerfüllte Kinderwünsche und um die Körper Dritter, auf die zur Realisierung dieser Kinderwünsche zugegriffen wird. Eine breite feministische Debatte zum Thema „Eizellspende“ fehlt bisher.

Der Blick auf diese Reproduktionstechnologie ist auch ein Blick auf aktuelle gesellschaftliche Verhältnisse und wirft komplexe politische Fragen auf.

Wann: 8. - 29. Juni 2022, Montag bis Samstag, 10 bis 19 Uhr, Eintritt frei
Wo: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin
Die Veranstaltung ist für Rollstuhlfahrerende zugänglich.

 

Eindrücke von der Vernissage

Ausstellungsraum

Begehung mit Workshop: Babys machen?

"Eizellspende" und Reproduktionspolitiken

Kinderwunscherfüllung um jeden Preis? Feministische Perspektiven auf Reproduktionstechnologien

Was passiert, wenn Menschen Eizellen «spenden» oder empfangen ? Was spielt sich in einer Reproduktionsklinik ab? Wie werden wir uns in Zukunft reproduzieren? Gemeinsam besuchen wir die Ausstellung Babys machen? « Eizellspende » und Reproduktionspolitiken und suchen nach feministischen Antworten auf diese drängenden Fragen.

Begleitet von Taleo Stüwe (Gen-ethisches Netzwerk e.V.) treten wir in Dialog mit den Ausstellungsobjekten und erfahren medizinisches, rechtliches und politisches Hintergrundwissen zur «Eizellspende» und anderen Reproduktionstechnologien, wie die sogenannte Leihmutterschaft und Präimplantationsdiagnostik.

The workshop will be held in German. If you need translation into English, Spanish or French, please send an email to: taleo.stuewe[at]gen-ethisches-netzwerk.de

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Termine:
Montag, 13. Juni 2022 17.00 – 18.30 Uhr (Anmeldung hier)
Mittwoch, 22. Juni 2022 14.00 – 15.30 Uhr (Anmeldung hier)
Dienstag, 28. Juni 2022 18.30 – 20.00 Uhr (Anmeldung hier)

Für die Teilnahme ist kein Vorwissen nötig.
Die Teilnehmer*innenzahl ist beschränkt, daher wird um verbindliche Anmeldung gebeten.
Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung ist für Rollstuhlfahrende zugänglich.

Finissage: Babys machen?

"Eizellspende" und Reproduktionspolitiken

Einige Reproduktionstechnologien haben es bereits in den öffentlichen Diskurs geschafft, sogar in den Koalitionsvertrag. Es gibt Für und Wider, gesetzliche Regelungen und Grauzonen. Wenig ist bisher über die sogenannte «Eizellspende» bekannt. Schon über den Begriff lässt sich streiten - geht es hier doch um ein Geschäft und nicht um Almosen, um häufig verzweifelte unerfüllte Kinderwünsche und um die Körper Dritter, auf die zur Realisierung dieser Kinderwünsche zugegriffen wird. Eine breite feministische Debatte zum Thema „Eizellspende“ fehlt bisher.

Die Finissage der Ausstellung Babys machen? «Eizellspende» und Reproduktionstechnologien will dieser überfälligen Kontroverse eine Bühne geben.

Hier können Sie die Finissage angucken

Finissage: Babys machen? - Heinrich-Böll-Stiftung

video-thumbnail Direkt auf YouTube ansehen

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Mittwoch, 29. Juni 2022 19.00 – 21.00 Uhr

Grußwort: Imme Scholz, Vorständin der Heinrich-Böll-Stiftung.

Keynote: "Eizellen spenden? Möglichkeiten und Risiken der Reproduktionstechnologie" von Taleo Stüwe, Mediziner und Mitarbeiter des Gen-ethischen Netzwerk e.V.

Podiumsdiskussion mit: Ines Pietschmann, Universität Göttingen, Institut für Ethik und Geschichte der MedizinDr. Susanne Schultz, Goethe-Universität Frankfurt, Schwerpunkt Biotechnologie, Natur und Gesellschaft

Moderation: Dr. Antje Schrupp, Journalistin, Politologin

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Ich hatte einen Kaiserschnitt. Und da kam ein Moment, an dem ich so fest an diese Frau [die Eizellenspenderin] gedacht habe. Ich dachte, das ist so ein spezieller Moment für uns, und was macht die wohl grad? Sitzt die in ihrer Wohnung und trinkt einen Kaffee? Oder ist sie am arbeiten? Und ich dachte, irgendwo auf dieser Welt sitzt die, und macht was. Und die ist ein Teil von uns.
Linda, Eizellempfängerin, Bern

Vernissage: Babys machen?

"Eizellspende" und Reproduktionspolitiken

In Deutschland verboten, anderswo erlaubt : die „Eizellspende“. Die Ausstellung Babys machen? „Eizellspende“ und Reproduktionspolitiken nimmt diese Reproduktionstechnik mit ihren sozialen, ethischen und ökonomischen Implikationen unter die Lupe. Spanien ist europaweit führend, was assistierte Reproduktion allgemein und die „Eizellspende“ im Speziellen anbelangt. Auch aus Deutschland reisen Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch dorthin, um via Eizellspende schwanger zu werden. Gleichzeitig steht hierzulande die parteipolitische Diskussion zur Frage nach einer Legalisierung bevor.
 
Bei der Vernissage am 08.06. werden die Einblicke
 in das Leben und die Hintergründe von "Eizellspenderinnen‘" sowie in den spanischen Reproduktionsmarkt allgemein in einem Podiumsgespräch vertieft.

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Mittwoch, 08. Juni 2022 18.00 – 20.00 Uhr

Mit einer Keynote zu Spanien als reproduktiver Markt von Sara Lafuente-Funes

Im Anschluss: Podiumgespräch zur Austellung Babys machen ? „Eizellspende“ und Reproduktionspolitiken mit
Laura Perler
Tamara Sánchez Pérez
Elia Muñoz

Moderation:  Derya Binışık (Referentin Sexuelle Selbstbestimmung und Reproduktive Gerechtigkeit, GWI)

Einlass ab 17.30 Uhr. Die Ausstellung kann schon ab 17:30 besucht werden und wird um 18 Uhr offiziell eröffnet.
Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung ist für Rollstuhlfahrende zugänglich.

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Es ist wohl so, dass es so viele Kliniken [in Spanien] gibt, weil es auch viele Spenderinnen gibt. Das liegt wohl auch an der wirtschaftlichen Situation, in der wir uns befinden... Einige spenden wohl, um ihre Karriere zu finanzieren, und andere, so wie ich, die ihre Familie nicht über die Runden bringen können, so wie ich.
Lisa, Eizellenspenderin, Alicante

Mehr zum Thema

Spanien ist europaweit führend, was assistierte Reproduktion allgemein und die „Eizellspende“ im Speziellen anbelangt. Das liegt an der spezifischen medizinischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Situation Spaniens, welche in diesem Artikel beleuchtet wird.
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Die Ausstellung und das Rahmenprogramm finden als Teil einer Kooperation mit dem Gen-ethischen Netzwerk e.V. statt.

Basierend auf einer Forschungsarbeit gefördert durch:

Eine Ausstellung von: