„Gemeinschaft der Ungewählten – Umrisse eines politischen Ethos zur Kohabitation“
Lesung mit Sabine Hark, Sasha Marinna Salzmann und Peggy Piesche
Am 23. November 2021 fand eine Lesung mit Sabine Hark, Sasha Marinna Salzmann, Peggy Piesche und Ines Kappert des neuen Buchs „Gemeinschaft der Ungewählten – Umrisse eines politischen Ethos zur Kohabitation“ von Sabine Hark statt. Hark zählt zweifellos zu den bekanntesten feministischen Denker*innen in Deutschland und ist darüber international bekannt. Das Buch wurde im September 2021 veröffentlicht.
Schon der Titel dürfte Fragen aufwerfen: Wer soll das sein, die Ungewählten und welche Gemeinschaft können oder sollen sie bilden und bilden sie bereits? Die zentrale Frage, die intensiv in allen Gesellschaften verhandelt wird, so schreibt Sabine Hark auf den ersten Seiten, ist die „von Differenz und Zugehörigkeit“. „Wem ist es gegeben, zu kommen, um zu bleiben und in Gemeinschaft mit anderen zu leben, sich also als Teil eines 'Wir' verstehen zu können?“ Es geht darum, ein „Wir zu denken und zu suchen, dass niemanden ausschließt. Das tatsächlich versteht und fühlt, jeder Mensch und jede Kreatur ungewählt auf die Welt kommt und genau deshalb das Recht hat zu sein, dazuzugehören und zu bleiben.“
Die Soziolog*in setzt dabei auf Mehrstimmigkeit, auf Polyphonie – und begibt sich in eine „Denkübung mit „Denkgefährt*innen“. Mit ihnen will sie auf der Ebene des Schreibens und des Textes eine Gemeinschaft schaffen, um einen Lernprozess anstiften, der - wie Audre Lorde in einem Gespräch mit Adrienne Rich sagte – ein Aufstand ist. So lernen wir in diesem Essay viele, viele Denker*innen kennen oder werden an sie erinnert – Sabine Harks Schreibweise ist von einem radikalen Zitieren geprägt.