Fotografische Selbstdarstellungen von Männern im 20. und 21. Jahrhundert
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt "Medienamateure in der homosexuellen Kultur" wird von Prof. Dr. Susanne Regener (Lehrstuhl für Mediengeschichte, Universität Siegen) geleitet. Das Team besteht aus der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin und Genderforscherin Katrin Köppert M.A. und zwei wissenschaftlichen Hilfskräften. Die Forschung nimmt Ausgang von den Bild- und Textmaterialien der neuen Medien, um anschließend die Historisierung der Grenztransfers im Hinblick auf queere Medienamateur_innen vorzunehmen. Die privaten Fotografien und die Alltagsfotografien schwuler Männer aus den 1920er bis 1990er Jahren werden darauf hin untersucht, ob und wie sie im Wahrnehmungsfeld von Öffentlichkeit standen bzw. öffentlichkeitswirksame Bildkulturen geprägt haben.
Das Schwule Museum Berlin ist mit seinem umfassenden Archiv sowie Kenntnissen zur schwulen Kulturgeschichte neben anderen Standorten in den USA und Dänemark ein wichtiger Partner. Das Forschungsprojekt befasst sich somit sowohl international als auch im Hinblick auf zeitpolitisch unterschiedliche Einflüsse und disziplinär mehrdimensionale Zugriffe mit nicht-professionellen Medienprodukten aus der queeren Kultur.
Im Vordergrund steht die Frage, welche Rolle die private Fotografie für die Selbstidentifikation und das Fremdbild marginalisierter Menschen in den historischen Epochen spielte und wie sie heute im Internet eingesetzt wird. Welche die Selbstinszenierung beeinflussenden Identifikationsschemata und ikonografischen Muster lassen sich feststellen? Und kann nach Amateur-, professioneller und Kunstfotografie unterschieden werden? Inwiefern stellen diese Bildprodukte ein kollektives Bildgedächtnis her, das sich in einer queeren Erinnerungskultur niederschlägt?
» DFG-Forschungsprojekt "Medienamateure in der homosexuellen Kultur"