Online Debatte: Neue Männer, altes Feindbild. Feminismus in der Einwanderungsgesellschaft

Das Jahr 2016 hat aus feministisch-antirassistischer Sicht ziemlich holprig begonnen. Groß war das Erschrecken über die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln und in anderen Städten. Innerhalb weniger Tage wurde „Köln“ zum Beleg und Symbol für den „gefährlichen, jungen Mann aus einer anderen Kultur“, der die ohnehin von ihrer Willkommenskultur strapazierten Deutschen vor die grundsätzliche Frage stellte: Schaffen wir das? Oder ist es doch an der Zeit, die Grenzen zu schließen und Abschiebungen zu erleichtern?

In unserem StreitWert-Blog gehen wir der Frage nach, warum es so leicht war, die feministischen Forderung nach sexueller Selbstbestimmung und damit auch nach Sicherheit in der Öffentlichkeit, für rassistische Positionen zu funktionalisieren.

Warum gelang es feministischen, antirassistischen Perspektiven nicht, die Deutungshoheit über die Ereignisse zu erlangen? Warum blieben etwa die unmittelbar nach den Ereignissen publizierte Pressemitteilung des Deutschen Juristinnenbundes  sowie der Aktion „#ausnahmslos“  weitgehend folgenlos? In beiden Stellungnahmen wurde gefordert, den Blick auf die Taten und nicht auf die zugeschriebene Herkunft der Täter zu richten. Denn sexualisierte Gewalt ist kein Problem, das von „außen“ kommt.

Die Beiträge des StreitWert-Blogs liefern Bausteine für einen Feminismus in der Einwanderungsgesellschaft. Diskutieren Sie mit! Melden Sie sich zu Wort mit Kommentaren auf http://streit-wert.boellblog.org und eigenen Beiträgen an gwi@boell.de.

Information
Dr. Ines Kappert

Debattenbeiträge