Am 8. Tag in Folge sind in Polen Feminist*innen auf der Straße um für reproduktive Selbstbestimmung und gegen das faktische Totalverbot von Schwangerschaftsabbrüchen zu protestieren. Am 22. Oktober hatte das polnische Verfassungsgericht – 14 von 15 Richter*innen wurden von der rechts-konservativen PiS Partei ernannt – Schwangerschaftsabbrüche aufgrund schwerer Fehlbildung des Fötus für verfassungswidrig erklärt. Die Wut, die sich derzeit auf den Straßen Polens entlädt, zeigt wie massiv die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und Queers einschränkt. Die Verschärfung der Abtreibungsgesetze in Polen ist kein Einzelfall, sondern Kernstück rechtskonservativer Politik weltweit – auch in Deutschland.
Eine von vielen notwendigen feministischen Gegenstrategien ist die direkte Unterstützung ungewollt Schwangerer. Die non-profit Organisationen Ciocia Basia und Women on Web organisieren Reisen für legale Abbrüche in andere europäischen Länder oder telemedizinische Begleitung von medikamentösen Abbrüchen vor Ort und finanzieren sich durch Spenden.
Kampf um reproduktive Selbstbestimmung in Polen
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