Das Thema Rassismus spielt dieses Jahr eine große Rolle auf der Frankfurter Buchmesse. Im Vordergrund steht dabei die Debatte darum, ob rechte Verlage auf der Messe anwesend sein sollen. Ausgelöst wurde die Debatte durch den Boykott mehrerer Autorinnen, die sich wegen der Verlage unsicher fühlen. Die Veranstalter*innen begründen die Anwesenheit mit der geltenden Meinungsfreiheit.
Am Sonntag wurde die simbabwische Autorin Tsitsi Dangarembga mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt. Zu Beginn der Zeremonie stand die Debatte um Meinungsfreiheit erneut im Vordergrund. Der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann sprach in seiner Rede davon, dass die Freiheit des Wortes zwar ein hohes Gut sei, die Würde des Menschen aber sei das höchste Gut der Verfassung.
Mirrianne Mahn, Stadtverordnete für die Grünen in Frankfurt, kam ungeplanter Weise auf die Bühne und unterbrach die Rede. Sie sprechen zwar über den Diskurs und über Meinungsfreiheit, die menschenverachtende Ideologie, die die rechten Verlage verbreiten sei aber nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt. "Das Paradox ist, dass wir hier in der Paulskirche, der Wiege der Demokratie, einer Schwarzen Frau den Friedenspreis verleihen, aber Schwarze Frauen auf genau dieser Buchmesse nicht willkommen waren“. Wenn rechtsradikale Verlage eine Plattform bekommen, "dann beteiligen wir uns aktiv an dem nächsten Hanau" erinnert Mahn.