Uta Klein, ehemalige Vertrauensdozentin der Heinrich-Böll-Stiftung und Mitglied im Fachbeirat des Studienwerks der Stiftung, ist am 3. März 2019 nach langer Krankheit in Berlin gestorben. Am 22. März wurde sie auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof beerdigt.
Uta Klein war Direktorin des Instituts für Sozialwissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel seit 2009, hat dort die Professur für „Gender und Diversity-Studies“ inne gehabt und leitete die gleichnamige Arbeitsstelle. Uta Klein promovierte 1991 und habilitierte 1999 zu Geschlecht und Militär in der israelischen Gesellschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie war Fellow des Jerusalemer Van-Leer-Instituts (1996/97), lehrte im Bereich der gender studies auf DAAD-Gastdozenturen an der Hebrew University Jerusalem/Israel (1995) und Tallin/Estland (2006). 2000 erhielt sie die Aigner-Rollett-Gastprofessur für Geschlechterforschung an der Universität Graz, wo sie regelmäßig lehrte. Von 2001 bis 2009 war sie Professorin für Politik und Geschlechterverhältnisse an der Fachhochschule Kiel. 2011 war sie als Visiting Scholar am European Union Centre of Excellence an der York University Toronto zur Erforschung der kanadischen Diversitypolitik.
Forschungsschwerpunkte u.a.: Gleichstellungspolitik und Geschlechterarrangements in der Europäischen Union, Geschlechterforschung; Diversity und Antidiskriminierung; Israelische Gesellschaft.
Uta Klein beriet Organisationen zu Fragen und Umsetzung von Gender Mainstreaming und Diversity Management/Diversity Mainstreaming. Sie hat zusammen mit einem Mitarbeiter das Integrationsmonitoring für die LH-Stadt Kiel entwickelt und berechnet (2011). Sie war Mitglied des Begleitausschusses zur Umsetzung des Aktionsplan Integration Schleswig-Holstein. An der CAU hat sie den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Management von Diversity, Gleichstellung und Antidiskriminierung“ aufgebaut (Beginn WiSe 2014). Zusammen mit Daniela Heitzmann gab sie die Buchreihe „Diversity und Hochschule“ (Beltz-Juventa Verlag) heraus.
Jüngste Veröffentlichungen:
Bücher:
Klein, U. (2013). Geschlechterverhältnisse und Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union. Akteure – Themen – Ergebnisse. Lehrbuch. Wiesbaden: VS-Verlag. [Vollst. aktualisierte Auflage]
Klein, U./D. Heitzmann (Hg.)(2012): Diversity und Hochschule. Theoretische Grundlagen und empirische Bestandsaufnahme. Weinheim: Beltz-Juventa Verlag.
D. Heitzmann/ Klein, U. (Hg.)(2012): Diversity konkret gemacht: Wege zur Gestaltung von Vielfalt. Weinheim: Beltz-Juventa Verlag.
Artikel:
Klein, U. (2014): Einseitige Umverteilung, mangelhafte Anerkennung? Zur Gleichstellungspolitik der Europäischen Union unter gerechtigkeitstheoretischer Perspektive. In:
Sedmak, C. (Hg.): Gerechtigkeit. Reihe: Grundwerte Europas. Band ? Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft [in Druck]
Klein, U. (2013): Geschlechterverhältnisse in Israel: Eine intersektionelle Perspektive auf eine "defekte" Demokratie. In: Birk, Michaela und Steffen Hagemann. The only democracy? Zustand und Zukunft der israelischen Demokratie. Schriftenreihe des DiAk Bd.14, Berlin 2013, S. 255-273.
Klein, U.: Diversityorientierung und Hochschulen im Wettbewerb: Ein Plädoyer für Diversitypolitik.(2013) In: Bender, Saskia-Fee/Marianne Schmidbaur/Anja Wolde (Hg.). Diversity ent-decken. Reichweiten und Grenzen von Diversity Policies an Hochschulen. Weinheim, S.79-96.
(zus. mit D. Heitzmann) Klein, U. (2012): Zugangsbarrieren und Exklusionsmechanismen an deutschen Hochschulen. In: Klein, U./ Heitzmann, D. (Hg.): Hochschule und Diversity. Theoretische Zugänge und empirische Bestandsaufnahme. S. 11-45.
Klein, U.: Gender (Mainstreaming) und Diversity (Management): Problematische oder konstruktive Verbindungen? In: Heitzmann, D./Klein, U. (Hg.): Diversity konkret gemacht. Wege zur Gestaltung von Vielfalt an Hochschulen. S. 155-176.
(zus. mit F. A. Rebitzer) Klein, U. (2012): Diskriminierungserfahrungen von Studierenden: Ergebnisse einer Erhebung. In: Heitzmann, D./Klein, U. (Hg.): Diversity konkret gemacht. Wege zur Gestaltung von Vielfalt an Hochschulen. S. 120-137.