Böll.Thema 2/2018: Demokratie braucht Feminismus
Frauen haben sich in den vergangenen Jahrhunderten viele Rechte erkämpft. Doch die Emanzipation von der patriarchalen Geschlechterordnung ist noch lange nicht geschafft – weder in Deutschland noch sonst irgendwo auf der Welt.
Gewalt, Diskriminierung, Sexismus und Ungleichheit sind nicht überwunden.
Die gute Nachricht ist: Feminismen sind auf dem Vormarsch, Frauen* erkämpfen sich immer neue Räume, um ihre Anliegen weltweit öffentlich zu machen: Sie wollen für gleiche Arbeit genauso viel wie ihre Kollegen verdienen, sie pochen auf ihre sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung, und gerade haben sich die Ir*innen das Recht auf Abtreibung erstritten.
So beschreibt Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, in ihrem Vorwort zum aktuellen Böll.Thema die Herausforderungen an Feminismus heute.
Das neue Heft informiert über die Strömungen des Feminismus, greift aktuelle Debatten und Entwicklungen auf (#MeToo, den umstrittenen Paragrafen 219a oder das Transsexuellengesetz) und zeigt vor allem eines: Demokratie braucht Feminismus!
Mit Beiträgen u.a. von: Ines Kappert, Henning von Bargen, Lea Susemichel, Andrea Röpke, Bini Adamczak, Francesca Schmidt, Charlotte Wiedemann, Gesine Agena sowie Interviews mit der Migrationsforscherin Naika Foroutan, mit der Frauenärztin Nora Szász und der Grünen-Politikerin Ulle Schauws.
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Inhaltsverzeichnis
Editorial
- Demokratie braucht Feminismus
Von Barbara Unmüßig
Die Bewegung im Augenblick
- Zurück zur Solidarität, zurück zur Zukunft — Die größte Mobilisierung für die Demokratie geht im Moment von Feminist*innen aus. Von Ines Kappert
Begriffe, Definitionen, Hintergründe
- Feminismus im Überblick — Begriffe & FAQs, Schlaglichter auf die Geschichte der Frauenbewegungen, die verschiedenen Strömungen, ihr Selbstverständnis, ihre Themen und Debatten.
Von Henning von Bargen
Aktuelle Debatten und Entwicklungen
- «Wir haben uns zu sicher gewähnt» — Der Aufstieg von rechts liegt auch an der Kompromiss bereitschaft der gesellschaftlichen Mitte, sagt die Migrationsforscherin Naika Foroutan.
Interview: Ines Kappert - #MeToo und das Unbehagen der Linken — Angriffe auf feministische Proteste verkennen, dass es nicht um die Interessen Einzelner geht, sondern um Gerechtigkeit für alle.
Von Lea Susemichel - «Wir müssen zeigen, wie stark wir sind» — Sieben Menschen erzählen, warum Demo- kratie Feminismus braucht.
Eine Fotokolumne von Jasmin Kalarickal (Text) und Ina Schoenenburg (Fotos) - Heimattreu und aggressiv — Wie die AfD und ihre Anhänger*innen versuchen, den von linken Frauenrechtler*innen geprägten Begriff des Feminismus für sich umzudeuten.
Von Andrea Röpke - Transsexualität ist keine Krankheit — Kurz nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts für eine dritte Geschlechtsoption hat das Gericht eine skandalöse Entscheidung gefällt.
Von Bini Adamczak - «Es ist, als gäbe es uns nicht» — Seit er denken kann, rennt Kater an gegen die Einteilung in Mann und Frau.
Von Elisabeth Schmidt-Landenberger - «Es soll wieder heimlich passieren» — Die Frauenärztin Nora Szász wurde angezeigt, weil sie auf der Homepage über die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs in ihrer Praxis informiert.
Von Annabelle Seubert
Ideen, Projekte, Visionen
- Das Internet ist ein wunderbares Werkzeug — Das Internet kann sehr wirkungsvoll sein, wenn es darum geht, Macht- und Herrschaftsstrukturen kritisch zu beleuchten.
Von Francesca Schmidt - «Wir müssen wollen, dass Frauen kandidieren» — Warum ein Paritätsgesetz allein nicht mehr Frauen in die aktive Politik bringen wird. Die Grünen-Politikerin Ulle Schauws im Gespräch.
Interview: Heide Oestreich - Selbstbewusst und radikal ab sechzig — Emanzipation für alle gelingt erst, wenn auch ältere Frauen einen respektierten Platz in unserer Gesellschaft einnehmen.
Von Charlotte Wiedemann - Für einen solidarischen Feminismus — Ob die Zukunft gut wird, hängt auch davon ab, ob die Gesellschaft die Teilhabe aller Menschen ermöglicht.
Von Gesine Agena