Migration ist ein wesentlicher Bestandteil der derzeit stattfindenden wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Integrationsprozesse auf globaler Ebene. Weltweit gibt es schätzungsweise mehr als 210 Millionen MigrantInnen, ungefähr die Hälfte von ihnen (um die 105 Mio.) sind Frauen. Auch wenn es für Migration verschiedene Anlässe und Ursachen gibt, ist die durch enorme wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten in der Welt verursachte Arbeitsmigration in diesem Kontext ein Schlüsselthema.
Heute sind es vor allem die großen transnationalen Unternehmen (TNU), die die Produktion und den Handel von Waren, Dienstleistungen und technologischen Entwicklungen auf der ganzen Welt steuern und kontrollieren. Ihr wirtschaftliches Handeln wirkt sich auf Regionen, Länder, Gemeinschaften und Einzelpersonen in fast allen Teilen der Welt aus. Fabriken werden geschlossen und an anderer Stelle oder in anderen Ländern wiedereröffnet, natürliche Ressourcen und Gemeinschaftsgüter werden privatisiert, traditionelles Wissen wird mit Patenten gesichert, die landwirtschaftliche Produktion mittels einer Orientierung auf den Export "modernisiert" und die Arbeitskraft wird sowohl in der formellen als auch in der informellen Wirtschaft ausgebeutet.
Die Europäische Union (EU) trägt in bedeutendem Maße dazu bei: mit aggressiven Maßnahmen zur Öffnung neuer Märkte mittels umfassender bilateraler Handelsabkommen und dem Bestreben, sich den Zugang zu natürlichen Ressourcen und niedrigen Produktionskosten, einschließlich billiger Arbeitskräfte, zu sichern.
Aus der Studie geht hervor, dass Migration ein komplexer und nicht zuletzt oft widersprüchlicher Prozess ist. Trotz der Diskriminierungen, immensen Herausforderungen und widrigen Bedingungen, mit denen Migrantinnen konfrontiert sind, konnten und können viele Frauen durch Migration ihre Situation verbessern und wirtschaftliche Unabhängigkeit und Selbstbestimmung erlangen. Die aus Migrationsprozessen gewonnenen Erfahrungen können helfen, bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern infrage zu stellen, wie zugeschriebene Geschlechterrollen und Stereotypen, und so zu einem positiven gesellschaftlichen Wandel beitragen. Hierbei spielt die Bildung von Netzwerken und die Selbstorganisierung eine wichtige Rolle.
Dies sind die Zusammenfassung und die Empfehlungen des englischen Berichts Women‘s labour migration in the context of globalisation von Anja K. Franck und Andrea Spehar
Hrsg.: WIDE, War On Want & WEED
In Kooperation mit: Frauensolidarität, WIDE-Netzwerk Women in Development Europe Österreich und moveGLOBAL
ISBN: 978-3-937383-71-2
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- Download: Arbeitsmigration von Frauen im Kontext der Globalisierung (PDF, 20 Seiten, 960KB)
Quelle: Weed Online - Arbeitsmigration von Frauen im Kontext der Globalisierung