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Beschneidung von Jungs: Was ist der StreitWert aus feministisch-intersektioneller Perspektive?

Lesedauer: 2 Minuten
Mann in weißer Hose mit rotem Fleck im Schritt.

Das Gunda-Werner-Institut gibt der Beschneidungsdebatte einen neuen Ort und wirft neue Perspektiven auf.

Ausgehend vom Urteil des Kölner Landgerichtes Gerichts, das die religiös-motivierte Beschneidung eines vierjährigen Jungen im vergangenen Mai als „einfache Körperverletzung“ durch den Arzt wertete, fand eine gesellschaftliche und politische Debatte über Kinderrechte, Religionsfreiheit, medizinische Vor- und Nachteile der sogenannten Zirkumzision und die Beurteilung jüdischer und muslimische Traditionen statt. Nachdem diese religiösen Beschneidungspraxen nun rechtlich unsicher wurden, verabschiedete der Bundestag mit großer Mehrheit die Gesetzesvorlage des Justizministeriums „Umfang der Personensorge bei einer Beschneidung des männlichen Kindes“ am 12.12.2012, das die Entscheidung über Beschneidung nicht weiterhin bei den Eltern des männlichen Kindes sieht. Einen alternativen Gesetzesvorschlag brachten Abgeordnete der Grünen, Linken und SPD ein, denn sie sahen die Kinderrechte in der Vorlage der Regierung nicht ausreichend geschützt.

Parallel zur rechtlichen Debatte im Bundestag fand eine gesellschaftliche Diskussion on- und offline über Beschneidung statt, während der in großem Ausmaß Ressentiments gegenüber Jüd_innen und Muslim_innen geäußert wurden. Feministische Stimmen und antirassistische waren in der Debatte viel zu leise bis kaum zu hören. Hier setzt das GWI an, wir eröffnen einen Debattenraum, der ohne rassistische, antisemitische Ressentiments mit Respekt und Wertschätzung gegenüber anderen Postionen Beschneidung und Beschneidungsdebatte aus verschiedenen (queer)feministisch-geschlechterpolitischen-emanzipativen Perspektiven beleuchten und den bisher vermissten Positionen Raum geben soll.

 

Wir laden alle ein, in diesem Rahmen mitzudiskutieren. Melden Sie sich zu Wort mit Kommentaren auf http://streit-wert.boellblog.org und eigenen Beiträgen an Gunda-Werner-Institut.hbs@boell.de

Wir freuen uns auf einen konstruktiven Streit und Perspektivenwechsel. Mit Beiträgen von Heinz-Jürgen Voss, Zülfukar Çetin, Gitti Hentschel, Antke Engel, Katja Dörner u.a..