Der Christopher Street Day, der am 27. Juli in Berlin mit einer Parade und zahlreichen Partys gefeiert wird, stellt häufig eine entpolitisierte Geschichte dar.
Der erste CSD begann als ein Aufstand queerer, trans* Menschen of Color, die sich vor 50 Jahren während der Stonewall Riots gegen Polizeigewalt wehrten. Ohne sie wäre das Feiern von „Pride“ nicht möglich. Die politische Dimension des Tages wird allerdings häufig vernachlässigt. Diese einseitige Geschichtsschreibung ist verheerend besonders angesichts der anhaltenden Marginalisation queerer Menschen of Color.
Demnach gibt es Grund zu feiern, aber auch genug Grund, weiterhin zu kämpfen für Teile der queeren Community, die besonderen Diskriminierungsformen ausgesetzt sind.
Peggy Piesche plädiert für eine intersektionale Erinnerungskultur, die verschiedene Identitäten und Geschichten mitdenkt, repräsentiert und dem Bild einer universellen Queerness entgegenwirkt. Nur eine intersektionale Perspektive könne wirklich allen queeren Menschen gerecht werden.