Gabriele Abels, 1964 geboren, studierte Politikwissenschaft, Soziologie und Englische Philologie an der Philipps-Universität Marburg. Nach einer dreijährigen Anstellung als Doktorandin in der Abteilung Organisation und Technikgenese des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und einem dreimonatigen Aufenthalt in Luxemburg als Robert-Schumann-Stipendiatin in der Generaldirektion Wissenschaft des Europäischen Parlaments wechselte Gabriele Abels 1998 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Institut für Sozialwissenschaften der Technischen Universität Berlin. Nach dem Abschluss ihrer Promotion an der Universität-Gesamthochschule Essen mit der Arbeit Das Forschungsprogramm „Analyse des menschlichen Genoms". Eine Fallstudie zur Rekonstruktion und Analyse eines technologiepolitischen Verhandlungsprozesses in der Europäischen Gemeinschaft trat sie im Wintersemester 2000 eine Gastdozentur an der Universität Osnabrück im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „Europäische Integration und sozialer Wandel" an. Von 2001 bis 2006 arbeitete sie im Rahmen einer wissenschaftlichen Assistentenstelle am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Bielefeld an ihrer Habilitation über das Thema Mehrebenenregulierung Biotechnologie in der EU. Im Frühjahr 2005 nahm sie eine Gastprofessur am Department of Political Science der University of Missouri, St. Louis, USA wahr und vertrat ab 2006 an der Universität Bielefeld den Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft, bevor sie im September 2007 einem Ruf als Professorin für „Politische Systeme Deutschlands und der EU sowie Europäische Integration“ an die Eberhard Karls Universität Tübingen folgte. Dort leitete sie auch bis Sommer 2010 den interfakultären Studiengang Master of European Studies und stand von 2008 bis 2010 dem Institut für Politikwissenschaft als Geschäftsführende Direktorin vor. Seit 2008 ist sie als Vertrauensdozentin für die Heinrich Böll Stiftung tätig.
Gabriele Abels‘ Forschungsinteressen liegen in den Bereichen europäischer Integrationsprozess – auch unter einer Gender-Perspektive, der damit einhergehenden Herausbildung eines neuen politischen Systems und seiner demokratischen Ausgestaltung, der Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern sowie regulative Politik, insbesondere Risikoregulierung, Biotechnologie, Lebensmittelregulierung und Technikfolgenabschätzung.
Sie engagiert sich in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) , der International Political Science Association (IPSA) , der American Political Science Association (APSA) , dem European Consortium for Political Research (ECPR) sowie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) . Seit 1995 gibt sie die „femina politica. Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft“ mit heraus (http://www.femina-politica.de/) und ist seit 2010 Redaktionsmitglied der „Politischen Vierteljahresschrift" (PVS) .
Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen zählen unter anderem ihre 2000 bzw. 2004 erschienenen Monographien Strategische Forschung in den Biowissenschaften. Der Politikprozess zum europäischen Humangenomprogramm und Demokratische Technikbewertung (gemeinsam mit Alfons Bora) , sowie die Sammelbände Die EU-Reflexionsgruppe „Horizont 2020-2030". Herausforderungen und Reformoptionen für das Mehrebenensystem (hg. mit Annegret Eppler und Michèle Knodt; Baden-Baden 2010) und Deutschland im Jubiläumsjahr 2009: Blick zurück nach vorn (Baden-Baden 2011) . In Vorbereitung befindet sich eine Abhandlung zum Thema Gendering the European Union (hg. gemeinsam mit Joyce M. Mushaben; Basingstoke 2011) . Aktuelle Beiträge in Zeitschriften umfassen „Zum ‚Demokratiedefizit‘ der EU – und wie es sich (nicht) abbauen lässt“ (gemeinsam mit Annegret Eppler und Jennifer Träsch; in: Der Bürger im Staat 60 (3) 2010) ; „Zu Arbeit und Bericht der EU-Reflexionsgruppe ‚Horizont 2020-2030‘ – eine integrationspolitische Orientierungshilfe?“ (gemeinsam mit Martin Große Hüttmann und Annegret Eppler, integration 33 (3) 2010) ; „Organizer, observer and participant: What role for social scientists in different pTA models?” (in: Science, Technology & Innovation Studies 5 (1) 2009) .