PISSY - Der Missy Magazine Podcast
Back by popular demand: Pissy – der Podcast des Missy Magazine! Im Podcast Pissy wird mit spannenden Gäst*innen über alles was das Missy Magazine-Team in Pop, Politik und Feminismus bewegt. In jeder Folge mit einem neuen Schwerpunkt und immer aus einer intersektionalen und (queer-)feministischen Perspektive.
Der Missy Magazine Podcast Pissy, in seiner Neuauflage in Kooperation mit dem GWI produziert, thematisiert im monatlichen Wechsel mit dem Printheft mal hintergründig-informative, mal locker-intime Gespräche mit Personen aus Popkultur und Politik. Egal ob über Gesellschaft, Politik, Musik, Film Literatur, Sex oder Mode: Gesprochen wird stets aus einer intersektionalen, (queer-)feministischen Perspektive.
Konzept & Produktion: Ulla Heinrich
Produktion Gunda Werner Institut: Julia Reger
Jingle & Sounddesign: Neda Sanai
Video: Joana Georgi
Schnitt: Marie Minkov
Gestaltung: Kimberly Madox
"Feminismus in geil"Missy Magazine über Pissy
Podcast-Folgen
Hier findet ihr Links und weitere Infos zu den einzelnen Folgen.
In der ersten Folge unserer neuen Staffel sprechen Hengameh Yaghoobifarah und Zain Salam Assaad mit Missy-Co-Chefredakteurin Serah Ebcinoglu über die Neuauflage des Essaybands Eure Heimat ist unser Albtraum, rassismuskritische Communities in Deutschland und die Angst davor, Islamismuskritik zu formulieren.
In der Folge des Pissy Podcasts zum Sammelband „Eure Heimat ist unser Albtraum“ spricht Missy-Chefredakteurin Serah Ebcinoglu mit dem Herausgeber des Bandes, Hengameh Yaghoobifarah und dem*der Journalist*in Zain Salam Assaad über rassistische Kontinuitäten in Deutschland, linke Rassismusdiskurse und die Angst davor, Islamismuskritik zu formulieren. „Eure Heimat ist unser Albtraum“ wurde 2019 von Hengameh Yagoobifarah und Fatma Aydemir als Essaysammlung veröffentlicht und ist mittlerweile ein Standardwerk der postmigrantischen Lektüre in Deutschland. In den letzten fünf Jahren, also seit der Erstveröffentlichung, ist viel passiert: Die antisemitischen und rassistischen Anschläge in Halle und Hanau, dann der vermeintlich progressive Regierungswechsel begleitet von der wachsenden verfassungsfeindlichen Gefahr von Rechts. Serah Ebcinoglu, Hengameh Yaghoobifarah und Zain Salam Assaad blicken zurück und stellen fest: Wir sind immer noch nicht weit genug gekommen, wir müssen weiter über Rassismus und Antisemitismus reden, das Thema des Buches bleibt ein Manifest gegen Heimat. Im Podcast werden die politischen Ursprünge des Buches, die Reaktionen darauf sowie die Veränderungen, die es seit der ersten Veröffentlichung gegeben hat, diskutiert. Die Diskussion beleuchtet auch die Kritik, die das Buch, insbesondere aus linken Kontexten, erfahren hat. Diese Kritik wird als Teil einer umfassenderen Reflexion über die Herausforderungen und die Komplexität postmigrantischer Identitäten und Erfahrungen betrachtet. Die Gesprächspartner*innen ermutigen die Zuhörer*innen, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und die Relevanz der Anthologie im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs zu erkennen. Die Episode bietet einen tiefen Einblick in die Thematik und regt zur kritischen Auseinandersetzung mit den Diskursen über Heimat, Identität und Zugehörigkeit an, und zeigt auf, wie wichtig solche Werke für das Verständnis und die Diskussion über postmigrantische Erfahrungen sind.
Folge 2
Jouanna Hassoun und Julia Alfandari über Solidarität im Gaza-Krieg.
Wer sich zu Menschen in Israel oder Palästina solidarisch verhält und aus welchen Gründen, spaltet vermeintlich die deutsche Linke. Die Erwartung einer Positionierung hat auch zur Konsequenz, dass jüdische und muslimische Menschen gegeneinander ausgespielt werden. In dieser Folge sprechen wir mit Jouanna Hassoun und Julia Alfandari über Solidarität und Humanität im Gaza-Krieg. Das Gespräch wird moderiert von Missy-Chefredakteur*in Amina Aziz.
Wer sich zu Menschen in Israel oder Palästina solidarisch verhält, spaltet die deutsche Gesellschaft. Jüdische und muslimische Menschen werden kontinuierlich gegeneinander ausgespielt. In dieser Podcast-Folge sprechen die palästinensische Autorin und Aktivistin Jouanna Hassoun, die jüdische Aktivist*in und Antisemitismusbeauftragte des Bundes Julia Alfandari und Missy Chefredakteur*in Amina Aziz über „Solidarität_en“ und Humanität im Gaza-Krieg. Sie wehren sich dagegen, in Konkurrenz zueinander gesetzt werden und zeigen, wie es gehen kann.
Das Gespräch greift nicht nur allgemeine Fragen zu Aktivismus und Solidarität auf, sondern kontextualisiert aktuelle politische Ereignisse persönlich, insbesondere im Zusammenhang mit dem Krieg in Israel und Gaza seit dem 7. Oktober 2023. Der Diskurs über diesen Krieg hat enorme Auswirkungen auf die Frage der Solidarität, und die Gäst*innen beleuchten, was in dieser Hinsicht positiv und negativ ist und was Hoffnung gibt. Gleichzeitig ist Solidarität in einem polarisierten Klima, wie es in Deutschland herrscht, nur schwer umzusetzen. Die öffentliche Debatte ist von „Cancel-Culture“ sowie der Reproduktion von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus geprägt. Hinzu kommt eine deutliche Kriminalisierung von pro-palästinensischen Aktivist*innen.
Julia Alfandari bezeichnete in einem früheren Artikel in der Süddeutschen Zeitung den Begriff „Dialog“ als „Unwort des Sommers“. Sie selbst hat erlebt, wie vermeintliche Dialoge genutzt werden, um antisemitische Positionen zu verharmlosen oder Rassismus zu rechtfertigen. Ein weiteres Thema des Podcasts, ist der zunehmende Boykott gegen Deutschland durch Künstler*innen und Intellektuelle, die nicht nach Deutschland reisen wollen, weil sie nicht mit der deutschen Regierungspolitik einverstanden sind. Gleichzeitig gibt es in Deutschland Maßnahmen gegen Projekte und Vereine, die nicht der Regierungslinie in Bezug auf den Krieg folgen. Dies hat Auswirkungen auf die Förderstruktur, die für viele Projekte überlebenswichtig ist
Jouanna Hassoun hebt hervor, dass das Geheimnis ihres Buches Trialog. Wie wir über Israel und Palästina sprechen, das sie zusammen mit Shai Hoffmann verfasst hat, darin liegt, offen für verschiedene Positionen zu sein, ohne die eigene Haltung aufzugeben. Julia Alfandari, die sowohl auf zivilgesellschaftlicher als auch auf Regierungsebene in Dialogprozesse involviert ist, erklärt, dass es wichtig ist, klare Prinzipien zu haben und sich nicht in endlosen Diskussionen zu verlieren. Solidarität bleibt ein kontinuierlicher Prozess, der schwierige Gespräche erfordert, aber genau darin liegt auch die Möglichkeit für Wachstum und Wandel, vor allem in schwierigen Zeiten wie diesen.
Folge 3
Mean Goddess und Bär Kittelmann über Kacken und Feminismus.
Schon mal was von Poop Feminism gehört? Zusammen mit Mean Goddess und Bär Kittelmann erforschen wir in unserer neuen Pissy Folge querfeministische Perspektiven aufs Kacken, erzählen Furz-Anekdoten und fragen: Warum dürfen FLINTA und Femmes nicht übers Kacken reden? Wie beeinflussen chronische Erkrankungen wie Morbus Crohn die Toilettengänge? Und welche Rolle spielt Rassismus bei diesem Thema? Missy-Team Member Ulla Heinrich moderiert das Gespräch.
In der Pissy Podcast Folge über „Poop Feminism“ wird das Verhältnis zwischen Geschlechterrollen, Popkultur und dem Tabuthema Kacken untersucht. Die Gastgeber*innen beleuchten, wie gesellschaftliche Normen und Erwartungen in Bezug auf Hygiene und Körperlichkeit Frauen, weiblich gelesene sowie weiblich sozialisierte Menschen unter Druck setzen. Das Private ist politisch und das Sprechen übers Scheißen, das Lachen übers Furzen und die Repräsentation des Toilettengangs in der Popkultur: Das alles ist extrem gegendert. Im Podcast wird untersucht, was queerfeministische, bodypositive und emanzipatorische Perspektiven aufs Kacken sein könnten. Die Moderator*in, Autor*in und Geschäftsführer*in des Missy Magazins, Ulla Heinrich, spricht mit der Domina und Künstlerin Mean Goddess und dem Künstler Bär Kittelmann über die Stigmatisierung des Stuhlgangs als patriarchale Kontrolle über den weiblichen Körper. Dabei wird natürlich auch die eine oder andere Anekdote ausgepackt. Popkulturelle Momente von kackenden Frauen werden unter die Lupe genommen: Beispielsweise geht es um eine epische Durchfallszene aus dem Hollywood-Film „Brautalarm“, wegen der die Drehbuchautorin Liz Meriwether 2016 im New York Magazine einen Artikel über „Poop Feminism“ schrieb und damit einer neuen Strömung in der Popkultur ihren Namen gab. Kacken und Furzen ist für Frauen, weiblich gelesene Personen und weiblich sozialisierte Personen ein Thema der Selbstermächtigung. Die Trennung zwischen Weiblichkeit und Kacken ist diskursiv, sie ist menschengemacht. Es gibt keinen wissenschaftlichen oder biologischen Grund, warum Mädchen sich Pupse verkneifen und Jungs Furze zelebrieren. Diese Vorstellungen kommen aus chauvinistischen und patriarchalen Vorstellungen von sauberen und reinen Frauenkörpern, die dabei helfen, diese Körper weiterhin zu kontrollieren. Insofern ist auch Furzen eine Frage der Selbstbestimmung, ebenso wie Abtreibung oder Schwangerschaft. Also, es mag vielleicht im ersten Moment lächerlich klingen, aber auch Furzen ist eine Möglichkeit sich Genderstereotypen zu widersetzen. Wenn Popkultur das Fäkale von Frauen thematisiert, so wie zuletzt die US-amerikanischen Rapperin Ice Spice, ist das auch eine Zurückweisung der Vorstellung von makellosen weiblichen oder weiblich gelesenen Körpern und der Mystifizierung der (gewünschten) Reinheit des Weiblichen. Ebenso problematisiert der Podcast Rassismus im Kontext von Gesundheit und Körper. Die Folge möchte provokante und tiefgründige Analysen bieten, die zum Lachen anregen und nachdenklich stimmen sowie die Zuhörer*innen motivieren, gesellschaftliche Normen zu hinterfragen und ihre eigenen Körpererfahrungen positiv zu verstehen und liebevoll anzunehmen.
Folge 4
Sicilia Shehata und Zain Salam Assaad über das Ende von Freund*innenschaften
Hast du schon mal mit einer befreundeten Person Schluss gemacht? In dieser Folge von Pissy sprechen Zain Salam Assaad und Sici Shehata über Friendship-Breakups. Darüber, warum es manchmal richtig ist, mit Freund*innen Schluss zu machen und wie man nach so einer Trennung heilen kann. Wir fragen uns: Warum wird gesellschaftlich so wenig über Freundschafts-Breakups gesprochen? Was ist der Unterschied zu Trennungen in romantischen Beziehungen? Und was sind „Breakups-over-politics“?
Die Erfahrung, dass eine Freund*innenschaft zu Ende gegangen ist, haben alle Menschen in ihrem Leben bereits gemacht. Aber wie gehen wir mit so einem Ende um und warum wird das Thema nicht ähnlich ernsthaft behandelt, wie das Schlussmachen in romantischen Beziehungen? Spielen Freund*innenschaften in queeren Communities einfach eine größere Rolle und haben unsere Eltern eigentlich Freund*innen? Diese Podcast-Folge beschäftigt sich mit einem oft vernachlässigten Thema: „Friendship Breakups“. Die Journalist*innen und Hosts Zain Salam Assaad und Sicilia Shehata bearbeiten das Thema auf persönlicher, politischer und wissenschaftlicher Ebene. So gibt die Therapeutin Paula Kittelmann Einblicke in die psychologischen Aspekte eines Freund*innenschaftsabbruches. Eine zentrale Fragestellung ist, warum Freund*innenschaften gesellschaftlich weniger Priorität haben als romantische Beziehungen und ob es hier auch generationale Unterschiede zu beobachten gibt. Das Konzept der „Amatonormativität“ beschreibt, wie die Gesellschaft romantische Beziehungen über freundschaftliche stellt. Auch die Pandemie spielt in diesem Kontext eine wichtige Rolle: Viele Menschen wählten Partner*innen als primäre Kontaktpersonen und Freund*innenschaften wurden dabei vernachlässigt. Aber: Freund*innenschaften können auch für Menschen, die keine romantischen Beziehungen wollen oder führen, eine wichtige Priorität sein. Freund*innenschaften gestalten sich entlang gesellschaftlicher Ungleichheiten verschieden: Queere Menschen, Migrant*innen, Geflüchtete oder Menschen, die oft umziehen müssen, sind besonders stark von Freund*innenschaftsverlusten betroffen. In der aktuellen politischen Situation kommen auch „Breakups-over-politics“ häufiger vor und belasten stabile Beziehung. Die Podcast-Episode regt dazu an, sich mit der emotionalen Arbeit und dem Wert von Freund*innenschaften intensiver auseinanderzusetzen und bietet den Hörer*innen eine wertvolle Reflexion über die Bedeutung von Beziehungsarbeit in freundschaftlichen Kontexten.
Folge 5
Ozi Ozar und Janis über feministische Perspektiven auf Cybersecurity
"Cybersecurity ist ein bisschen wie Altersvorsorge: Entweder du hast dich darum gekümmert und hoffst, dass alles irgendwie klappt oder du weißt, dass das Thema wichtig wäre und hast für immer ein schlechtes Gewissen", so beschreibt es Katharina Klappheck, Host unserer neuen Pissy-Podcast-Folge. Alle sprechen über KI, aber niemand hat sichere Passwörter. Warum Cybersecurity auch ein feministisches Thema ist, das besprechen in der aktuellen Pissy-Folge Aktivistin Ozi Ozar und Hackerin Janis. Wie können wir uns im Internet sicherer fühlen und wie bekommen wir Zugang zu Informationen?
Folge 6
Ines Kappert und Özge İnan über Generationsunterschiede im Feminismus
Was können Feminist*innen aus verschiedenen Generationen voneinander lernen? In unserer neuen Pissy-Podcast-Folge sprechen Ines Kappert (Gen X) und Özge İnan (Gen Z) mit Missy-CEO Ulla (Millennial) über den Feminismus ihrer Generation und fragen: Was unterscheidet uns und wie können wir als verschiedene feministische Generationen in der drohenden autoritären Wende zusammenstehen?