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Gewaltförmige Konflikte

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Gewaltförmige Konflikte und Kriege haben vielfältige Hintergründe. Bei der Analyse der Ursachen wird aber ein wesentlicher Faktor meist außer Acht gelassen: die geschlechterpolitische Dynamik. Der Blick auf die Machtverhältnisse zwischen Frauen und Männern ist jedoch ebenfalls wichtig, um zu verstehen, wie Krisen und Kriegen entstehen und wie sie verhindert werden könnten.

Krieg und Frieden haben eine Geschlechterdimension
Weltweit hat sich eine Bewegung von Frauen und Männern entwickelt, die sich für Geschlechtergerechtigkeit, für die universelle Geltung der Menschenrechte und für friedliche Konfliktbearbeitung einsetzt. Diese Menschen wissen: Bewaffnete Konflikte hängen auch mit ungerechten Geschlechterverhältnissen zusammen. Die Serie der großen UN-Konferenzen in den 1990er Jahren hat geschlechter- und friedenspolitische Anliegen auf die internationale Agenda gesetzt und die Zivilgesellschaft gestärkt.  Der normative menschenrechtliche Rahmen für eine friedliche und geschlechtergerechte Welt ist vorhanden – allein die Umsetzung steht noch aus. mehr»

Heutige Kriege und Konflikte erfordern neue Lösungen
Mit Mauerfall, Globalisierung und den terroristischen Angriffen des 11. September 2001 haben sich die sicherheitspolitischen Bedingungen weltweit auf vielfältige Weise verändert. Inzwischen sind die Klimakatastrophe, die Welthungerkrise, der weltweite Kampf um Rohstoffe und die globale Finanz- und Wirtschaftskrise als weitere potenzielle Friedensbedrohungen hinzugekommen. Das alles wirkt sich auf Frauen und Männer unterschiedlich aus und wird von diesen in unterschiedlicher Weise mitgestaltet.  Dabei spielt eine wesentliche Rolle, welchen sozialen Gruppen sie angehören und in welcher Region sie leben. Die Trennlinien verlaufen unter anderem zwischen Nord und Süd, arm und reich, Religionen, Ethnien, Klassen und Bildung. mehr»

Militär und Gender in der Konfliktbearbeitung
Nach dem Ende der Ost-West-Konfrontation haben militärische Organisationen wie die NATO einen Bedeutungswandel erfahren. Weil sie an Wichtigkeit verloren, entwickelten sie in der Folge ein neues vielfältiges Aufgabenfeld, um ihre Existenz zu legitimieren. Dadurch gewannen sie an Definitionsmacht. mehr»

Stereotype Geschlechterbilder in Krieg und Frieden

Die Geschlechterrollen im Krieg waren jahrhundertelang über viele Kulturen hinweg stereotyp verteilt: Männer kämpften mit Waffen, Frauen jedoch nicht – von wenigen Ausnahmen abgesehen. Das beginnt sich langsam zu ändern, nicht zuletzt durch die in vielen Ländern steigende Anzahl von Soldatinnen. Diese Geschlechterrollen, die Produkt historisch-gesellschaftlichen Entwicklungen sind, werden im kollektiven Bewusstein jedoch biologisiert: Männern wird Aggression, Gewaltbereitschaft und Tapferkeit zugeschrieben, Frauen hingegen Passivität, Friedfertigkeit und Mütterlichkeit. Männer werden als natürlich kriegerisch, Frauen als natürlich friedfertig angesehen. mehr»

Sicherheitspolitik für Frauen und Mädchen
Im modernen Staatsverständnis gilt der Nationalstaat, der sich nach außen verteidigen kann und nach innen über ein demokratisch abgesichertes Gewaltmonopol verfügt, als ein Garant von Sicherheit und Frieden für alle BürgerInnen. Aus feministischer Sicht ist die positive Bilanz des Nationalstaats in Sachen Sicherheit jedoch nicht so eindeutig. Dabei spielt der Blick in die so genannte Privatsphäre eine entscheidende Rolle. Er hat gezeigt, dass Gewalt gegen Frauen ein dauerhaftes und weltweites Problem ist. mehr»