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Konfliktprävention

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Frieden ist mehr als nur Abwesenheit von Krieg. Das Ziel einer geschlechtergerechten und gewaltfreien Gesellschaft ist nicht durch das Militär, sondern durch zivilgesellschaftliche Formen der Konfliktregulierung zu verwirklichen, vor allem durch Prävention. Dabei spielt die Geschlechterfrage eine wichtige Rolle.

Angst, Sicherheit und Frieden
Die Frage nach individueller und öffentlicher Sicherheit rangiert in der öffentlichen Wahrnehmung weit vor dem Wunsch nach Frieden und friedvollen gegenseitigen Beziehungen. Menschen oder Staaten reagieren selten rational und gewaltfrei, wenn sie sich bedroht fühlen. Sicherheit scheint also Vorrang vor Frieden zu haben. Daraus folgt für staatliche Politikkonzepte: Sicherheitspolitik kann ohne Friedensstrategien auskommen und erst recht ohne konzeptionell überzeugende Friedenspolitik. Umgekehrt aber benötigt Friedenspolitik ein Sicherheitskonzept. Das muss allerdings nicht militärisch gestützt sein. mehr»

Feministische Perspektiven auf Frieden und Sicherheit
Während in den hegemonialen Diskursen militärisches Eingreifen eine Option zur Konfliktbearbeitung bleibt, entwickelten sich in der feministischen Diskussion umfassende positive Friedensentwürfe. Sie machen die Sicherheitsbedürfnisse und Gewalterfahrungen der Menschen in ihrer nur scheinbar privaten Sphäre zum Ausgangspunkt ihrer Überlegungen. mehr» 

Militärinterventionen schaffen keine Sicherheit
FriedensforscherInnen, zivilgesellschaftliche Gruppierungen, politische Parteien und supranationale Organisationen hinterfragen die bisherigen Vorstellungen von Sicherheit und Entwicklung. Sie haben neue Konzepte zur zivilen Konfliktbearbeitung und Krisenprävention entwickelt und die Debatte über das Verständnis von Sicherheit vorangetrieben. Militärbündnisse wie die NATO und nationale Streitkräfte stehen schon seit langem im Zentrum ihrer Kritik. mehr»

Feministische Dilemmata
Feministische Politik im Bereich von Sicherheit und Frieden steht vor unterschiedlichen Dilemmata: Soll das Militär abgeschafft oder geschlechtergerecht gestaltet werden? Soll man sich an Kriegsentscheidungen beteiligen oder pazifizistische Abstinenz üben? Damit befinden sich Feministinnen in der Zwickmühle zwischen fundamentaler und systemimmanter Kritik, zwischen dem Anspruch auf Systemveränderung und dem Aufzeigen konkreter geschlechtersensibler Ansätze auch im militärisch-strategischen Bereich. mehr»

Prävention statt Eskalation
Friedenspolitik heißt, Gewaltprävention in allen Krisen- und Konfliktregionen zu fördern und die Rolle von FriedensakteurInnen vor Ort zu stärken. Traditionelle Mechanismen der Konfliktbearbeitung, etwa Formen der Versöhnung durch öffentliche Aushandlung und Entschuldigung oder materielle Kompensationen spielen dabei eine wichtige Rolle, schließen aber Frauen häufig explizit oder implizit aus. Deshalb reichen die traditionellen Formen der Gewaltprävention zwischen Bevölkerungsgruppen oder Staaten nicht aus. Alle gesellschaftlichen und staatlichen Institutionen, auch Familien und Schulen, müssen einbezogen werden. mehr»