Von Mehru Jaffer
Wien (IPS) – Im Jemen demonstrieren seit Beginn der Unruhen im Januar auch Frauen für den Wandel. Obwohl sich gerade die Gebildeten unter ihnen mehr Unabhängigkeit in vielen Lebensbereichen wünschen, stellen sie die meisten traditionellen gesellschaftlichen Einschränkungen vor allem im Familienleben nicht in Frage. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage unter 600 Studierenden der Universität in Saana.
Auch wenn sich gut die Hälfte der interviewten jungen Männer Einwände gegen eine Berufsarbeit von Frauen äußerte, erkannten die meisten Studentinnen und Studenten eine Veränderung der Geschlechterrollen als Chance im weltweiten Globalisierungstempo. Ihr Wunsch nach Gleichberechtigung der Geschlechter sei unübersehbar, so die Studie der Frauen ohne Grenzen (Women Without Borders -WWB) mit Sitz in Wien. Jemens junge Generation sei bereit für den Wandel und blicke optimistisch in die Zukunft.
Dabei lassen sich im Jemen wie auch in vielen anderen Entwicklungsländern zwei Trends erkennen, stellt die vom internationalen Entwicklungsfonds der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) finanzierte Umfrage fest. Zum einen verbessert sich für das nachrückende Heer der jungen Leute der Zugang zu den lokalen Bildungseinrichtungen. Zum anderen gefährden fehlende Arbeitsplätze die politische und wirtschaftliche Stabilität.
Das Recht auf eine kostenlose Schulbildung wird durch die Kosten wie Lernmaterial und Schuluniform ausgehöhlt, die die meisten Familien nicht aufbringen können. So räumte fast die Hälfte der im Februar von WWB befragten Studenten ein, es sei für ihre Familien schwierig, ihnen das Studium zu bezahlen.