Geschlechterpolitische Situation in Kroatien (Republik Kroatien)
Rechtslage:
- Gleichstellungsrecht
- Aktueller politischer Diskurs
- Antidiskriminierungsgesetz
- Gesetze zu Quoten v.a. im politischen und wirtschaftlichen Bereich
- Weitere Gesetze/rechtliche Regelungen + Regierungsprogramme
Akteur_innen:
- Parteien, zivilgesellschaftliche Organisationen
- Nichtregierungsorganisationen
- Regierung, Ministerien
Wissenschaft:
Kurzbeschreibung und -bewertung
Kroatien ist das 28. und jüngste Mitgliedsland der Europäischen Union. Der Beitritt erfolgte im Juli 2013.
2001 unterzeichnete Kroatien ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union. Kroatien stellte 2003 einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Union. Von 2005 bis 2011 fanden die Beitrittsverhandlungen statt. Am 9. Dezember 2011 unterzeichneten Vertreter/-innen der EU und Kroatiens den Beitrittsvertrag. Nach dessen Ratifizierung durch alle EU-Länder und Kroatien wurde das Land EU-Mitglied.
Während des Übergangszeitraums bis zum Beitritt hatte Kroatien als Beitrittsland in den europäischen Institutionen den Status eines aktiven Beobachters. Dadurch sollte sich Kroatien mit der Arbeitsweise der EU-Institutionen vertraut machen und in den Entscheidungsprozess eingebunden werden.
Einwohner/-innen:
- Gesamt: 4.417.781
- Frauen: 2.285.969
- Männer: 2.131.812
Frauen im Parlament
- 1995: 7,1 %
- 2000: 20,9 %
- 2011: 19,9 %
(Quelle: Croatian Bureau of Statistics, Women and men in Croatia 2012, Zagreb 2012)
Als Beitrittsland hat sich Kroatien verpflichtet, seine Gesetze denen der EU anzupassen bzw. sie entsprechend zu ändern, falls sie abweichend sind. So auch im Gleichstellungsrecht und bei der Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt, dem Hauptinstrument der EU in Sachen Gleichstellung der Geschlechter.
Von der Ombudsperson für Gleichstellung über Gesetze bis hin zu einer regen Frauen-NGO-Szene, findet sich im sozialdemokratisch regierten Kroatien eine Vielzahl an Akteur/-innen. Allerdings ist die gesellschaftliche Diskussion recht konservativ, was Frauenrechte und die Akzeptanz von sexuellen Minderheiten betrifft.
Frauen in Kroatien haben zwar viel erreicht, aber von einer echten Gleichstellung sind sie noch weit entfernt. Frauen verdienen ca. 10 % weniger als Männer. Frauen sind in der Politik nach wie vor unterrepräsentiert (kommunale Ebene 15 %). Neunzig Prozent der Opfer sexueller Gewalt sind Frauen. Hier muss es vor allem ein Bewusstsein der Behörden geben, dass Anzeigen von Opfern ernst genommen und bearbeitet werden. Dieses Klima ist im Moment eher nicht vorhanden.
Im Mai 2013 formulierte das Europäische Parlament eine Entschließung zu den Rechten der Frau in den Beitrittsländern des Balkans, die auch einen Absatz zu Kroatien enthält:
„47. empfiehlt der kroatischen Regierung, ihre Rechtsvorschriften auf dem Gebiet der Gleichstellung der Geschlechter an den gemeinschaftlichen Besitzstand der EU nach ihrem Beitritt weiter anzupassen;
48. fordert die kroatischen Behörden auf, die Rechtsvorschriften, in denen festgeschrieben wird, dass der Frauenanteil auf Wahllisten zu lokalen und regionalen Selbstverwaltungsorganen, zum Parlament sowie zum Europäischen Parlament 40 % beträgt, vollständig umzusetzen, und verweist darauf, dass zwei Drittel der Parteien das vorgeschriebene Ziel bei den Parlamentswahlen 2011 nicht erreicht haben;
49. beglückwünscht Kroatien zur Einrichtung des Amtes des Bürgerbeauftragten für die Gleichstellung der Geschlechter sowie zu der Sensibilisierung für die Rechte von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter, die durch die Öffentlichkeitswirkung dieses Amtes erreicht wird; empfiehlt allen Ländern in der Region zu prüfen, ob sie diesem Beispiel eines bewährten Verfahrens folgen können; legt der kroatischen Regierung nahe, dem Amt des Bürgerbeauftragten weiterhin ausreichende Finanzmittel zur Verfügung zu stellen und seine Empfehlungen auch in Zukunft umzusetzen;
50. begrüßt die lokalen Aktionspläne zur durchgängigen Berücksichtigung der Gleichstellung der Geschlechter, insbesondere in der Region Istrien, und fordert die kroatische Regierung auf, die Annahme und Umsetzung solcher Aktionspläne landesweit zu fördern;
51. fordert die kroatische Regierung auf, einen strukturellen Dialog mit Organisationen der Zivilgesellschaft ins Leben zu rufen, insbesondere im Hinblick auf die Lage nach dem Beitritt;
52. begrüßt den von Kroatien erzielten Fortschritt im Hinblick auf den ordnungsgemäßen Umgang mit Fällen von Gewalt gegen Frauen und geschlechtsspezifischer Diskriminierung vonseiten der Polizei, der nach der gezielten Schulung von Polizeibeamten auf diesem Gebiet zu verzeichnen war, und empfiehlt den Behörden, diese Maßnahmen fortzusetzen; hebt hervor, dass diese Fälle jedoch nach wie vor seitens der Justiz nicht immer ordnungsgemäß behandelt werden und fordert die Behörden auf, Maßnahmen zu ergreifen, um auch die Justiz zu sensibilisieren und zu schulen; fordert die kroatische Regierung darüber hinaus auf, den Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt und Diskriminierung einen kostenlosen Rechtbeistand zur Seite zu stellen;
53. fordert die kroatischen Behörden auf, in der Nationalen Strategie zum Schutz vor familiärer Gewalt (2011–2016) klarzustellen, welche Behörde für welche Maßnahme zuständig ist, und den Behörden und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die diese Strategie umsetzen, ausreichende Finanzmittel zur Verfügung zu stellen;“
Vgl. das gesamte Dokument: www.europarl.europa.eu
Auch die Europäische Kommission beschäftigte sich mit der Situation der Gleichstellung in ihrem Monitoring-Bericht über den Stand der Vorbereitungen Kroatiens auf die EU-Mitgliedschaft:
„Was die Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten anbetrifft, so werden die Menschenrechte weiterhin allgemein gut geachtet, wobei auf die Achtung der Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) weiterhin besondere Aufmerksamkeit gerichtet werden muss. Bei den Lesben- und Schwulenparaden in Split und Zagreb, für deren reibungslosen Verlauf sich die kroatische Regierung mit Nachdruck eingesetzt hatte, gab es keine größeren Zwischenfälle.
In den Bereichen Achtung und Schutz von Minderheiten und kulturelle Rechte wurde durch die Umsetzung der Maßnahmen zum Schutz von Minderheiten, einschließlich des Verfassungsgesetzes über die Rechte nationaler Minderheiten, der Schutz der Minderheiten weiter verbessert. Allerdings entspricht der Anteil der in der Staatsverwaltung und der Justiz beschäftigten Angehörigen von Minderheiten noch nicht den gesetzlich festgelegten Anforderungen. Verfassungsgemäß wurden in den Wahlen vom Dezember 2011 acht Vertreter nationaler Minderheiten in das Parlament gewählt. Allerdings muss Kroatien die Toleranz gegenüber Minderheiten fördern, insbesondere unter den kroatischen Serben, und Maßnahmen zum Schutz von Angehörigen der Minderheitengruppen vor Bedrohungen oder diskriminierenden, feindseligen oder gewalttätigen Handlungen ergreifen. Die Roma-Minderheit lebt unter besonders schwierigen Bedingungen: Bildung, Sozialschutz, Gesundheitsversorgung, Beschäftigung und der Zugang zu Personaldokumenten sind weiterhin problematisch.“
Quelle: Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat
Rechtslage
2001 wurde der Parlamentarische Ausschuss für Gleichstellungsfragen gegründet, mit dem Auftrag, Gleichstellungsfragen zu fördern. 2003 wurde ein zentrales Regierungsbüro für Gleichstellung eingerichtet. Der erste kroatische Gender Equality Act wurde 2003, und der neue Gender Equality Act 2008 verabschiedet. Auf allen politischen Ebenen wurden Gleichstellungsbüros eingerichtet. Frauen-NGOs werden auch institutionell gefördert.
Gleichstellung der Geschlechter ist Regierungsaufgabe; die hauptsächlich damit beschäftigten Ministerien sind – das Ministerium für Soziales und Jugend (Ministarstvo socijalne politike i mladih) und das Ministerium für Arbeit und Rentensystem (Ministarstva rada i mirovinskoga sustava).
Im Juni 2003 reichte das Arbeits- und Sozialministerium einen formellen Gesetzentwurf zum Gleichstellungsgesetz gemeinsam mit einem Entwurf zum Familiengesetz und einem Gesetzesentwurf zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sowie Änderungen des Arbeitsrechts ein (für weitere Informationen über Vorbereitung und Verabschiedung vgl. die entsprechenden Zeitpläne). Die übergeordnete Verantwortung für das Gleichstellungsgesetz, das Gesetz zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und das Familiengesetz oblag der Abteilung für Soziales, während die Abteilung für Arbeit und Rentenversicherung für die Vorbereitung von Änderungen am Arbeitsrecht verantwortlich zeichnete. Zur selben Zeit brachte das Ministerium für Justiz, Verwaltung und lokale Selbstverwaltung das Gesetz zum Schutz vor häuslicher Gewalt in das Gesetzgebungsverfahren ein (die Erarbeitung des Gesetzes erfolgte unter Federführung der Abteilung für Justiz). Das gesamte Gesetzespaket mit den Regelungen zur geschlechtlichen Gleichstellung und den Anti-Diskriminierungsgesetzen wurde im Juli 2003 vom kroatischen Parlament verabschiedet.
Mit dem Gesetz zur Geschlechtergleichstellung wurden neue Einrichtungen zur Gleichstellung eingeführt, z.B. eine Ombudsperson für Geschlechtergleichstellung und ein Büro für Geschlechtergleichstellung (für weitere Informationen vgl. den Abschnitt zu den Strukturen und Einrichtungen für Geschlechtergleichstellung). Diese ersetzen die Regierungskommission für Geschlechtergleichstellung, gleichzeitig wurde dadurch das kroatische Arbeitsrecht an die Gleichstellungs- und Anti-Diskriminierungsrichtlinien der EU angepasst (für weitere Informationen vgl. den Abschnitt über die Auswirkungen der EU). Das Gleichstellungsgesetz von 2003 dient auch als legislativer Bezugsrahmen für die Zusammenarbeit von Regierungseinrichtungen mit der Zivilgesellschaft. So ist vorgesehen, dass die Verantwortung für die Zusammenarbeit mit NROs auf dem Gebiet der Gleichstellung der Geschlechter dem Büro für Geschlechtergleichstellung obliegt.
Dieser Text ist ein Auszug aus der Zusammenstellung und detaillierten Beschreibung (Englisch) der Genese der Gleichstellungsgesetzgebung (nicht nur genderbezogen) Kroatiens und der Gesetzeslage. QUING, Quality in Gender+ Equality Policies.
Die Bekämpfung des Frauen- und Mädchenhandels ist ein wichtiges Thema, neben Kampagnen gegen häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder. Jedes politische Handeln muss im Kontext der umliegenden Staaten Ex-Jugoslawiens gesehen werden und der vor allem im ethnischen Bereich wirkenden Kräfte. Im Klima von zum Teil noch schwelenden ethnischen Konflikten und einer als Macho-Kultur zu charakterisierenden Gesellschaft ist es ein weiter Weg, von Gesetzen hin zu wirklicher Gleichstellung. Kriegserfahrungen und damit enorme Gewalterfahrungen tragen psychologisch einen weiteren Teil dazu bei.
Im Jahr 2003 wurde ein Antidiskriminierungsgesetz verabschiedet. Siehe hierzu auch das QUING-Dokument, Issue Histories Croatia: Series of Timelines of Policy Debates.
Gesetze zu Quoten v.a. im politischen und wirtschaftlichen Bereich
Die Women’s Ad Hoc Coalition (Ženska ad hoc koalicija) forderte bereits 1995 eine Quote von 40 % jedes Geschlechts im Parlament, in der Regierung und in Regierungsinstitutionen. Es gibt aber keine gesetzliche Regelung dazu. Immerhin gibt es gesetzliche Regelungen zur Aufstellung von Wahllisten mit einer 40%-Quote für Frauen (z.B. bei der sozialdemokratischen Partei Kroatiens - Socijaldemokratska partija Hrvatske, SDP). Diese sind aber bis heute nicht vollständig umgesetzt. Für den Bereich der Wirtschaft existieren keine Regelungen.
Weitere Gesetze/rechtliche Regelungen + Regierungsprogramme
Die Gleichgeschlechtliche Partnerschaft ist gesetzlich geregelt. Der Plan der Regierung ist eine Gleichstellung mit der Ehe, ähnlich wie in Frankreich. Im Juni 2013 gab es eine Bürgerinitiative zur Herbeiführung eines Referendums gegen die sog. Homo-Ehe. Das spiegelt auch die gesellschaftliche Einstellung weitestgehend wider: Tagesspiegelartikel: In Kroatien wird um die Homoehe ein Kulturkampf
geführt
Akteur_innen
Parteien, zivilgesellschaftliche Organisationen
Die politische und rechtliche Umsetzung der Gleichstellung – die Geschlechterperspektive in die Gesamtpolitik aufzunehmen, wurde in erster Linie durch die Arbeit inländischer Frauenorganisationen koordiniert und in Kooperation mit internationalen Verbündeten umgesetzt.
Gender Task Force (GTF) – Regionalzentrum für Geschlechtergleichstellung
Die Gender Task Force (GTF) ist eine regionale, südosteuropäische Initiative, deren Gründung auf einen Appell des 1999 in Sarajewo verabschiedeten Stabilitätspakts für Südosteuropa zurückgeht. Die GTF richtete im Jahr 2001 das seither bestehende Regionale Zentrum für Geschlechtergleichstellung in Zagreb ein.
Leitbild der GTF
Die Gender Task Force (GTF) setzt sich dafür ein, im Kontext der europäischen Integration eine nachhaltige, einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis verpflichtete Entwicklung in Südosteuropa zu fördern.
Wichtigste Arbeitsbereiche: Institutionalisierung der Geschlechtergleichstellung, sozioökonomische und politische Partizipation von Frauen, parlamentarische Zusammenarbeit, sozialer Dialog und Gewerkschaften, Unternehmertum und Erwerbstätigkeit von Frauen, Frauen in der ländlichen Entwicklung.
Website: http://www.gtf.hr/en/
E-Mail: gtf@zg.t-com.hr
Kontakt:
Savska cesta 41
10 000 Zagreb
Tel:: +385 (0)1 61 37 783
Fax: +385 (0)1 61 37 784
Ab 1992 gründeten sich zahlreiche Frauenorganisationen, um anfangs etwas für Frauenopfer des Krieges zu tun. (SOS-Telefone, psychologische und humanitäre Hilfe, Zagreber Frauenlobby für die Gründung von NGOs usw.)
1995 entstand Ženska ad hoc koalicija – ein Netzwerk im Rahmen der Wahlkampagne
1996 gründete sich Ženska mreža Hrvatske (Das Frauennetzwerk Kroatiens). Gemeinsame Aktionen und Forderungen an die Regierung sind u. a.: politische Mitbestimmung.
1999 institutionalisierte sich Ženska ad hoc koalicija (unter ihrem Dach vereinen sich 28 Frauen NGOs).
Finanzierung: ausländische Stiftungen, internationale Organisationen.
Es gibt keine eigene Homepage, sie sind aber auf verschiedenen Seiten mit ihren Zielen und Kampagnen verlinkt.
CESI – Centar za edukaciju, savjetovanje i istraživanje / Zentrum für Bildung, Beratung und Forschung
Leitbild
CESI ist eine feministische Organisation, die sich für die Verbesserung der Situation von Frauen in unserer Gesellschaft, die Umsetzung der Gleichstellung der Geschlechter sowie die vollständige Anwendung aller Gesetze und internationalen Mechanismen zum Schutz der Menschenrechte einsetzt. Die Entwicklung der Zivilgesellschaft sehen wir als wichtige Bedingung für die Schaffung einer demokratischen Gesellschaft an.
CESI – Zentrum für Bildung, Beratung und Forschung wurde am 8. März 1997, dem Internationalen Frauentag, von Mitgliedern verschiedener Frauen- und Friedensinitiativen als Antwort auf Probleme wie Menschenrechtsverletzungen und insbesondere die Verletzung von Frauen- und Minderheitenrechten, Nationalismus, Militarisierung und die Verschlechterung ökonomischer Standards in der Nachkriegszeit gegründet. Alle Mitglieder verfügen über langjährige Berufserfahrung in der Arbeit mit Frauen als Kriegsüberlebenden. Zahlreiche Freiwillige und Aktivist_innen tragen zur Entwicklung unserer Aktivitäten und zum Erreichen unserer Ziele bei.
Die Mitglieder von CESI haben an der Gründung und Qualifizierung zahlreicher lokaler, multiethnischer Frauengruppen in vom Krieg zerstörten und wirtschaftlich benachteiligten Regionen teilgenommen. Die Probleme von Frauen sind vielfältig: Arbeitslosigkeit, zunehmende häusliche Gewalt und multiethnische Unruhen.
Website: www.cesi.hr
E-Mail: cesi@cesi.hr
Kontakt:
Nova cesta 4
10 000 Zagreb
Tel.: +385 (0)1 24 22 800
Fax: +385 (0)1 24 22 801
B.a.B.e. - Budi aktivna. Budi emancipiran (auf Deutsch: Sei aktiv. Sei emanzipiert)
B.a.B.e wurde im Jahr 1994 gegründet. Ziel ist der Förderung und der Schutz der Menschenrechte von Frauen; die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und die Gewährleistung der Chancengleichheit für alle Geschlechter in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.
Website: http://www.babe.hr/
E-Mail: babe@babe.hr
Kontakt
Selska cesta 112 a
10 000 Zagreb
Tel.: +385 (0)1 46 63 666
Fax:. +385 (0)1 46 62 606
CENTAR ZA ŽENE ŽRTVE RATA – ROSA (Englisch: Center for Women War Victims – CWWV) (in Koratisch)
Das CWWV ist eine feministische, anti-militaristische Nichtregierungsorganisation. Sie wurde 1992 von Frauen gegründet, die Opfer des Krieges waren. Ziele der Organisation sind: Beseitigung der männlichen/patriarchalen Gewalt gegen Frauen und Kampf gegen Tolerierung solcher Gewalt; Verwirklichung der Menschenrechte von Frauen und Stärkung der Position von Frauen auf allen Ebenen der Gesellschaft.
Website: http://www.czzzr.hr/
Kontakt
Kralja Drzislava 2/2
10 000 Zagreb
Tel.: + 385 (0)1 45 51 142
Tel.: + 385 (0)1 45 51 128
Centar za LGBT ravnopravnost (Auf Deutsch: Zentrum für die Gleichstellung von LGBT)
Das Zentrum arbeitet an der Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen. Es wurde nach Gewalterfahrungen von Aktivist_innen aus Zagreb und Rijeka gegründet. Sie machen auf die Diskriminierung und Gewalt gegen LGBT aufmerksam und wirken dagegen.
Website: www.ravnopravnost.hr
E-Mail: info@ravnopravnost.hr
Kontakt (wie auf der Website angegeben)
Pierottijeva
Zagreb
Domine-Feministische Organisation für die Förderung von Frauenrechten und die Entwicklung der Zivilgesellschaft
Domine ist eine feministische, gemeinnützige Nichtregierungsorganisation. Sie wurde 2002 mit dem Ziel gegründet, Frauenrechte zu fördern und die Entwicklung der Zivilgesellschaft zu unterstützen. Die Organisation ist hauptsächlich auf folgenden Feldern aktiv: Bildung, Videoproduktion, Veröffentlichungen, Öffentlichkeitskampagnen sowie direkte Beratung und Unterstützung.
Website: www.domine.hr
Kontakt
Bosanska 4
21000 Split
Tel.: +385 (0)21 537 272
Ženska soba (Auf Deutsch: Frauenzimmer)
Frauenzimmer - Zentrum für Sexuelle Rechte, ist eine nichtstaatliche, feministische, Non-Profit-Organisation die mit dem Ziel gegründet wurde, Frauen zu stärken sowie die Institutionen und die Öffentlichkeit für sexualisierte Gewalt zu sensibilisieren. Sie tritt für die Stärkung sexueller Rechte durch Bildung, Forschung und Interessenvertretung ein. Das Zentrum bietet direkte und indirekte Hilfe und Unterstützung für Opfer von sexualisierter Gewalt.
Erklärtes Ziel der Organisation ist die Schaffung einer Gesellschaft, die frei von Patriarchat, Diskriminierung, Frauenfeindlichkeit und geschlechtsspezifischer Gewalt ist.
Website: http://zenskasoba.hr
Kontakt
Maksimirska cesta 51 A
10000 Zagreb
Tel.: +385 (0)1 611 91 74
Fax: +385 (0)1 611 91 75
Cunterview.net
Cunterview.net ist ein Inklusionsprojekt der zivilgesellschaftlichen Organisation Expanse of Gender and Media Culture 'Common Zone', mit Sitz in Zagreb. Zur Überwindung Geschlechterkluft in der Informations- und Kommunikationstechnik bieten sie folgende Angebote an:
a) auf dem Austausch von Kompetenzen beruhende Weiterbildung
b) technische, künstlerische und Multimedia-Workshops
c) Medienräume, die von Frauen geschaffen worden sind.
Eine Online-Datenbank von Künstlerinnen und ein Nachrichtenportal (die auf cunterview.net ineinander integriert sind), sollen die Sichtbarkeit von Künstlerinnen sowie deren Partizipation mit dynamischen und vielfältigen Stimmen in der kroatischen Medienlandschaft erhöhen. Cunterview betrachtet Bürgerjournalismus (insbesondere, wenn er von Frauen gemacht wird) als wichtigen Beitrag zur Stärkung der Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt.
Website: www.cunterview.ne (wurde schon länger nicht mehr aktualisiert)
Ženska grupa Karlovac "Kora"
Die Frauengruppe Karlovac "Schritt" ist eine nichtstaatliche, gemeinnützige, unpolitische Organisation, die in Karlovac tätig ist. Sie setzt sich für den Schutz und die Förderung der Rechte von Frauen und Kindern ein, Ihr Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Opfern häuslicher Gewalt.
Die Organisation ist insofern nicht unpolitisch, als sie in ihrer Selbstbeschreibung auf der eigenen Homepage angibt, dass sie jeder Frau und jedem Kind helfen, unabhängig von Religion und ethnischer Zugehörigkeit.
Mail: zeka@ka.htnet.hr
Kontakt
Vladka Mačeka 6/II
47000 Karlovac
Tel.: + 385 (0)47 60 03 92
Fax: + 385 (0)47 61 61 20
Gender Equality Ombudsperson (Website ist hauptsächlich auf Kroatisch)
E-Mail: pravobraniteljica@prs.hr; ravnopravnost@prs.hr
Kontakt
Višnja Ljubičić
Preobraženska 4
10000 Zagreb
Tel.: +385 (0)14 84 81 00
Fax: +385 (0)14 84 46 00
Geschlechtergleichstellung ist einer der fundamentalen Werte in der Verfassung der Republik Kroatien. Erstmals wurde im Jahr 2003 auf Vorschlag der kroatischen Regierung die erste Ombudsperson für Geschlechtergleichstellung gemäß dem 2003 verabschiedeten Gesetz zur Geschlechtergleichstellung (Amtsblatt 116/03) ernannt.
Im Jahr 2008 verabschiedete das kroatische Parlament ein neues Gesetz zur Geschlechtergleichstellung (Amtsblatt 82/08). Demnach nimmt die Ombudsperson für Geschlechtergleichstellung die Aufgabe wahr, als unabhängige Einrichtung die Diskriminierung im Bereich der Geschlechtergleichstellung zu bekämpfen.
Zu den Verantwortlichkeiten der Ombudsperson für Geschlechtergleichstellung gehören:
1. Die Annahme von Beschwerden von jeglichen natürlichen oder juristischen Personen, so sie Diskriminierungen auf dem Gebiet der Geschlechtergleichstellung betreffen;
2. Die Unterstützung von natürlichen und juristischen Personen, die eine Beschwerde wegen sexueller Diskriminierung eingereicht haben, wenn ein gerichtliches Verfahren anhängig wird.
3. Das Einleiten von Schritten zur Untersuchung individueller Beschwerden, bevor ein Gerichtsverfahren angestrengt wird;
4. Die Durchführung eines Mediationsprozesses im Einverständnis mit den involvierten Parteien, um möglicherweise eine außergerichtliche Einigung zu erzielen;
5. Das Sammeln und Analysieren statistischer Daten zu Fällen sexueller Diskriminierung;
6. Die Durchführung unabhängiger Erhebungen zum Thema Diskriminierung, das Publizieren unabhängiger Berichte sowie das Austauschen verfügbarer Informationen mit den jeweiligen europäischen Einrichtungen.
Die Ombudsfrau für Geschlechtergleichstellung agiert unabhängig, begleitet und beobachtet die Durchsetzung des Gesetzes zur Geschlechtergleichstellung und weiterer Regularien zur Geschlechtergleichstellung und erstattet dem kroatischen Parlament mindestens einmal pro Jahr Bericht.
Die Ombudsperson für Geschlechtergleichstellung geht Fällen nach, in denen die Prinzipien der Geschlechtergleichstellung verletzt wurden; Fälle, in denen Individuen oder Gruppen von öffentlichen Einrichtungen, Abteilungen von lokalen Regierungseinrichtungen oder der regionalen Selbstverwaltung oder anderen behördlichen Einrichtungen durch Beschäftigte dieser Einrichtungen oder andere juristische oder natürliche Personen diskriminiert wurden.
Jeder hat das Recht, sich an die Ombudsperson zur Geschlechtergleichstellung zu wenden, wenn das Gesetzes zur Geschlechtergleichstellung verletzt wurde, unabhängig davon, ob er oder sie selbst den Schaden einer solchen Zuwiderhandlung erlitten hat oder eine Beschwerde im Namen einer anderen Person einreicht, vorausgesetzt, die geschädigte Partei hat sich nicht ausdrücklich dagegen ausgesprochen.
Ured za ravnopravnost spolova (Büro für Gleichstellung) (nur auf Kroatisch)
E-Mail: ured.ravnopravnost@vlada.hr
Kontakt
Mesnička 23
10 000 Zagreb
DRŽAVNI ZAVOD ZA STATISTIKU/ Kroatisches Statistikamt
Statistiken von 2013 gendersensibel aufgeschlüsselt nach Frauen- und Männeranteilen, u. a. zu Beschäftigungs- und Verdienstverhältnissen in spezifischen Arbeitssektoren, zu Rentenbezügen und zu juristischen Delikten.
E-Mail: stat.info@dzs.hr
Informationen und Anfragen von Nutzer_innen:
Tel.: +385 (0)1 48 06 138, +385 (0)1 48 06 154
Fax: +385 (0)1 48 06 148
Wissenschaft
Hochschulen (2011)
- Professorinnen: 27,4 %
- Hochschulabsolventinnen: 60,8 %
- Promotionen von Frauen abgeschlossen: 51,1 %
Centar za ženske studije / (Auf Deutsch: Zentrum für Frauenstudien)
Das Zentrum für Frauenstudien war das erste multi- bzw. interdisziplinäre Programm, das sich in Kroatien mit den Problemen von Frauen befasste. Es wurde 1995 gegründet und wird von Feminist/-innen, Wissenschaftler/-innen, Künstler/-innen und Frauen organisiert und geleitet, die über Erfahrungen auf dem Gebiet des zivilgesellschaftlichen und des Frauenaktivismus haben. Das Zentrum wurde als Reaktion auf die Kriegs- und Nachkriegssituation in Kroatien gegründet. Es entstand aus dem Anliegen heraus, Frauen bei der Lösung von Problemen zu helfen, mit denen sie als Folge des Krieges konfrontiert waren. Die Gründung des Zentrums war ein Akt des Widerstandes gegen eine chauvinistisch-frauenfeindliche Umgebung und der Unterstützung einer kritischen, antimilitaristischen Haltung, einer Kultur der Gewaltfreiheit und Stärkung des gender-orientierten Wissens.
Präsidentin des Zentrums für Frauenstudien ist Iva Grgić Maroević. Als Geschäftsführerin fungiert Rada Borić.
Ein sehr interessantes Projekt vom Centre ist beispielsweise Projekt AD ACTE: Anti-Discrimination Actions Towards Equality of women and men.
Kontakt
Centar za ženske studije
Dolac 8
10000 Zagreb
Tel./Fax: +385 (0)1 48 72 406
Quelle: http://zenajevise.net/
VOX FEMINAE
Mission: Die Sichtbarkeit und der Einfluss von Frauen, die mit ihrer Arbeit zur Schaffung einer Gesellschaft beitragen, in der die Geschlechter einander gleichgestellt sind, sollen gestärkt werden. Das Beispiel dieser Frauen soll ein sozial verantwortliches Miteinander fördern.
Vision: Eine Gesellschaft, in der Entscheidungen gleichberechtigt von Frauen, Männern und all jenen getroffen werden, die die Geschlechter nicht als binär ansehen, und in der die Grundsätze von Harmonie, einer sich selbst tragenden Entwicklung und des Wohlstands für alle respektiert und umgesetzt werden.
E-Mail: info@voxfeminae.net
Frauenrechte in den Beitrittsländern, Rundbrief der MdEP Evelyne Gebhardt vom Mai 2013
Libela - informacijski portal o rodu, spolu i demokracij
Website: http://www.libela.org/
E-Mail: info@libela.org
Kontakt
Nova cesta 4
Zagreb
Tel.: +385 (0)1 24 22 800
Fax: +385 (0)1 24 22 801
Jasminka Dedić, „State of the Art and Mapping of Competences Report: Croatia“, Vienna 2007
Jasminka Dedić, Ana Frank: Context Study Croatia, Vienna 2008
CESI – Center for Education, Counselling and Research: http://www.cesi.hr/en/partners-and-networks/
Beschreibung der Quellenlage
Die Stichworte bei der Suche in kroatischer Sprache sind: Gleichstellung – jednakost bzw. ravnopravnost; Gleichstellung von Mann und Frau - Ravnopravnost žena i muškaraca.
Benennung der relevanten Quellen
Wurden an den jeweiligen Textstellen genannt.
Ergebnisse einer Recherche von Tanja Berger und Pamela Dorsch 2013 im Auftrag des Gunda-Werner-Instituts der Heinrich-Böll-Stiftung
Alle Bilder, sofern nicht anders gekennzeichnet: Public Domain CC0