Immer noch sterben trans Menschen in Deutschland an Diskriminierung und Gewalt
Heute ist Trans Day of Remembrance, ein Gedenktag für die Opfer trans-feindlicher Gewalt. Wir möchten mehr Sichtbarkeit schaffen, für die immer noch präsente Gewalt und Diskriminierug gegenüber trans Personen.
Der Tag wurde zu Ehren Rita Hesters eingeführt, einer schwarzen trans Frau, die am 28. November 1998 in Allston (Massachusetts) ermordet wurde. Als Folge ihrer Ermordung startete das Projekt "Remembering Our Dead" (an unsere Toten erinnernd) und eine Nachtwache mit Kerzenlicht. Schwarze trans Frauen sind besonders von transfeindichen Hassverbrechen betroffen. Der Trans Day of Remembrance ist bis heute eines der wichtigsten Daten in der queeren Erinnerungskultur weltweit.
Wir denken heute an:
Ella, eine geflüchtete trans Frau of Color, hatte sich am 14. September diesen Jahres auf dem Alexanderplatz in Berlin öffentlich angezündet und erlag wenig später ihren Verletzungen im Krankenhaus. Daran, dass ihr Selbstmord politisch war, gibt es wenig Zweifel. Der Vorfall macht sichtbar, wie vor allem geflüchtete und schwarze trans Frauen/ trans Frauen of Color, über Jahre hinweg, durch alltägliche und institutionelle Diskriminierung und Gewalt in den Tod getrieben werden.
Jamila, eine schwarze trans Frau aus Äthiopien, kämpft, wie viele andere, seit langem gegen ihre Abschiebung. Das BAMF wollte nicht einsehen, dass sie in Äthiopien von Gewalt und Ermordung bedroht ist, obwohl sie bereits in der Vergangenheit Morddrohungen erhielt und wegen ihrer Transidentität im Gefängnis war. Die Argumente des BAMF, für die Ablehnung ihres Asylantrags waren unheimlich trans-feindlich. Nur durch die Berichterstattung ihres Falls in den Medien und eine Demonstration ließ sich das BAMF dazu bewegen, Jamilas Antrag erneut zu prüfen. Jamila lebt noch, sollte sie abgeschoben werden droht ihr allerdings der Tod. Die psychischen und körperlichen Folgen ihrer Diskriminierung muss sie schon jetzt ertragen.
Wenn ihr Menschen kennt, die wie Ella und Jamila verzweifelt sind, oder wenn ihr selbst Suizidgedanken habt, könnt ihr euch anonym und jederzeit bei der Telefonseelsorge melden, die Nummer ist: 0800 111 0 111.