Der Schwimmweltverband FINA hat eine neue Regel erlassen, nach der trans Frauen nur an Frauen-Wettbewerben teilnehmen dürfen, wenn sie ihre Transition vor dem 12. Lebensjahr abgeschlossen haben. Im März erlang das Thema größere Aufmerksamkeit als Lia Thomas als erste trans Frau den höchsten College-Sport Wettbewerb gewonnen hat.
Die Entscheidung wurde auf Basis von Studien getroffen, die belegen sollen, dass trans Frauen nach ihrer Transition Vorteile gegenüber cis Frauen hätten. Das ist aber zu kurz gedacht. Sportwissenschaftlerin Joanna Harper dazu: "Trans* Frauen, die auch nach einer Hormontherapie im Erwachsenenalter an Wettkämpfen teilnehmen, haben nicht die gleiche Leistungsfähigkeit wie davor. Es stimmt, dass ein paar Vorteile bleiben, aber: Es kommen auch Nachteile dazu. Trans* Frauen müssen ihren Körper dann mit einer reduzierten Muskelmasse und einer geringeren Ausdauerkapazität steuern. Das kann zu erheblichen Nachteilen führen, wenn es um Schnelligkeit oder Ausdauer geht. Und wir wissen immer noch nicht, wie erheblich diese Vor- und Nachteile sind. Wir werden erst Klarheit darüber haben, wenn es signifikante wissenschaftliche Beweise durch Studien gibt, die an trans* Athletinnen durchgeführt wurden".
Anders sieht es im Fußball aus. Eine neue Regelung des Deutscher Fußball-Bund (DFB) sieht vor, dass Personen, die den Geschlechtseintrag "divers", "ohne Angabe" und Spieler*innen, die sich in Transisition befinden, selbst entscheiden dürfen ob sie im Frauen- oder Männerteam spielen. Bisher gab es keine explizite Regelung für Personen mit dem Geschlechtseintrag "divers" oder "ohne Angabe". Ansonsten galt, dass der Geschlechtseintrag "weiblich" oder "männlich" bestimmt, für welches Team die Person zugelassen wird. Trans Personen dürfen ab jetzt selbst den Zeitpunkt wählen, an dem sie wechseln oder ob sie im bisherigen Team bleiben wollen.
Erste Erfahrungen aus dem Landesverband Berlin zeigen, dass die Wettbewerbsintegrität durch die Regelung nicht beeinträchtigt wird. "Schließlich haben alle Menschen unterschiedliche körperliche Stärken und Fähigkeiten, die nur gemeinsam im Team zum Erfolg führen, unabhängig vom Geschlecht" heißt es dazu auf der Website des DFB. Der Berliner Fußball-Verband hat als erster Landesverband 2019 diese Regelung eingeführt.