Bringt diese EM eine Wende im Profifußball?

Fußballerin von hinten, die einen Ball annimmt

Seit dem 06. Juli ist Fußball-Euromeisterschaft. Sie lenkt den öffentlichen Blick auf die Ungleichheiten im Profifußball. Zum einen verdienen Frauen deutlich weniger als Männer, selbst in der Nationalmannschaft. Während in Deutschland viele Frauen, die in der ersten und zweiten Bundesliga spielen, von ihrem Gehalt nicht ohne weitere Beschäftigung leben können, gibt es in Spanien das, wofür viele Frauen auch hier kämpfen: einen Tarifvertrag. Auch in Bezug auf die Bezahlung von Nationalmannschaften sind andere Länder weiter. Nationalspielerinnen in  Großbritannien, Spanien und in den USA erhalten das gleiche Gehalt wie Männer.

Ex-Nationalspielerin Inka Grings dazu: "Ich glaube, um den Frauenfußball grundsätzlich attraktiver zu machen, muss gegeben sein, dass die Frauen sich nur auf Fußball konzentrieren können. Aber wie soll das gehen, wenn eine Spielerin acht Stunden vorher arbeiten geht und anschließend nur einmal am Tag die Möglichkeit hat zu trainieren? Geschweige denn, sich vorzubereiten, zu regenerieren. Ich finde es bedenklich, dass es in Deutschland immer noch Erstligistinnen gibt, die im Vergleich zu anderen Mannschaften wirklich einen Hungerlohn bekommen und nicht davon leben können".

Dass Olaf Scholz vor zwei Tagen ebenfalls "Equal Pay" gefordert hat und DFB-Direktor Oliver Bierhoff ankündigte, mit dem Kanzler darüber zu sprechen, könnte ein Anfang sein.

Auch in der Berichterstattung bestehen große Unterschiede: Während beim Fußball der Männer von "Fußball" oder einfach der "Europameisterschaft" gesprochen wird, heißt es bei den Frauen Team "Frauen-Fußball" und "Europameisterschaft der Frauen". Aber zumindest in Teilen scheint sich das dieses Jahr etwas zu verändern. Größere, eher dem progressiven Spektrum zuzuordnende, Zeitungen wie Der Spiegel oder Die Zeit sprechen bei der aktuellen Europameisterschaft von "Fußball-EM" oder einfach "EM". Auch andere Plattformen wie t-online und web.de passen ihre Berichterstattung an. Es bleibt abzuwarten, welchen Einfluss diese Europameisterschaft auf zukünftige Turniere haben wird.