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Niederlande

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Geschlechterpolitische Situation in den Niederlanden

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Kurzbeschreibung und -bewertung

Die Niederlande schneiden bei der Bewertung der Geschlechtergleichstellung regelmäßig sehr gut ab (im Gleichstellungsindex 2013 auf Rang 4; im Gender Inequality Index 2011 auf  Rang 2, 2014 auf  Rang 1), obwohl ein erheblicher Teil von Frauen in Teilzeit arbeitet und wirtschaftlich nicht unabhängig ist (das heißt, weniger als 70 % des Mindestlohns verdient). Für das gute Abschneiden ist die relativ hohe Zahl an Frauen in der Politik mit ausschlaggebend.

[Quelle: Mieke Verloo (2014). Gender Impact Assessment in the Netherlands. S. 3 (in Englisch)]

In den Niederlanden scheint Gleichbehandlung im Mainstream der Politik angekommen zu sein. Staatlicherseits sind verschiedene Ministerien und staatliche Einrichtungen an der Umsetzung von Gleichbehandlungspolitik beteiligt. Hierbei wird ein umfassender Ansatz umgesetzt, der Gleichbehandlungspolitik als Antidiskriminierungspolitik bezogen auf alle Diskriminierungsgründe versteht. Dennoch wird die Gleichstellung von Frauen und Männern in diesem Kontext als ein wichtiges eigenständiges Thema behandelt, gleichzeitig wird Gender aber auch als Querschnittsdimension in den anderen Bereichen berücksichtigt. Man könnte von einer genderbewussten Antidiskriminierungs- und Diversitypolitik sprechen. Diversity-Management hat als Strategie zur Erreichung von Gleichbehandlung einen wichtigen Stellenwert, was sich auch an zahlreichen Projekten, Organisationen, Portalen zu diesem Thema zeigt.

Im Mai 2013 legte die Ministerin für Erziehung, Kultur und Wissenschaften, seit 2012 Jet Bussemaker, das Memorandum für Emanzipationspolitik der Regierung für den Zeitraum 2013-2016 vor. Das Memorandum bezieht sich sowohl auf die Emanzipation von Frauen als auch auf die Rechte von LGBT-Personen. Wie die Ministerin in dem Memorandum erläutert, will sie die Emanzipation der Frauen wieder auf die politische Tagesordnung setzen, da dieses Thema ihrer Meinung nach ständige Aufmerksamkeit erfordert. Anders als in früheren Dokumenten zum Thema Emanzipationspolitik will die Ministerin die Emanzipation der Frauen aktiv fördern und vor allem den Anteil der wirtschaftlich unabhängigen Frauen steigern, da wirtschaftliche Unabhängigkeit, so die Ministerin, Grundlage für die Gleichstellung von Männern und Frauen ist.

Der Anteil der erwerbstätigen Frauen ist in den letzten Jahrzehnten zwar gestiegen (dieser liegt derzeit bei 64 %), 48 % der Frauen haben aber noch immer keine wirtschaftliche Unabhängigkeit erreicht, was vor allem auf die außerordentlich hohe Zahl von Niederländerinnen zurückzuführen ist, die in Teilzeit arbeiten. Das Memorandum weist auf die mit wirtschaftlicher Abhängigkeit verbundenen Gefahren hin, etwa dass der Ernährer der Familie seinen Arbeitsplatz verliert – ein hohes Risiko in Zeiten wirtschaftlicher Krise –, dass die Ehe geschieden wird, oder dass der Mann stirbt. Wenn ein solcher Fall eintritt, finden sich Frauen, die sich dafür entschieden haben, sich um die Kinder zu kümmern, oder die über Jahre hinweg nur einer geringen Teilzeitbeschäftigung nachgegangen sind, häufig in einer Situation wieder, in der sie weitgehend von Sozialleistungen abhängig sind. Nach Ansicht der Ministerin sollten Frauen diese Armutsfalle vermeiden.

Was speziell das Thema Frauenemanzipation betrifft, so wiederholt das Memorandum die im Koalitionsvertrag vom November 2012 enthaltenen Pläne, die Gleichbehandlungsvorschriften in einigen Punkten geringfügig zu ändern. Außerdem wird in dem Memorandum betont, dass die Ministerin es für vorrangig hält, die (geringe) Erwerbsbeteiligung von Frauen vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise zu untersuchen. Ein weiteres Thema, dem die Ministerin mehr Aufmerksamkeit schenken will, ist die Sicherheit von Frauen, Mädchen und LGBT-Personen in der Gesellschaft, anders ausgedrückt: dass diese im öffentlichen Raum vor Belästigung und sexueller Gewalt sicher sein sollen. Schließlich kündigt die Ministerin eine weitere Studie zu den Ursachen und Folgen der höheren Erfolgsraten von Mädchen im Vergleich zu Jungen, sowohl im Primarals auch im Sekundarschulbereich an.

[Quelle Europäische Kommission (2013) (Hrsg.). Europäische Zeitschrift für Geschlechtergleichstellungsrecht, Nr. 2/2013. S. 88f. (in Deutsch)]

Zusammenfassung:
Im niederländischen Diskurs werden Frauen- bzw. Emanzipationspolitik, Diversity und Gleichbehandlung/Diskriminierung gleichwertig nebeneinander thematisiert. Dabei wird Frauenpolitik aber nicht nur als eine Dimension von Diversity, sondern schon mit einer eigenen Wichtigkeit thematisiert. Interessant ist, dass Fragen ethnischer Diskriminierung in Verknüpfung mit Gender, also nicht geschlechtsblind benannt werden. Deutlich wird ansonsten, dass insb. Altersdiskriminierung und Homo-Emanzipation, wie es in den Niederlanden genannt wird, einen wichtigen Stellenwert im politischen Diskurs einnehmen. Insgesamt kann man von einem genderbewussten Diversity-Ansatz sprechen, der den niederländischen Diskurs prägt. Auffällig ist, dass Gender Mainstreaming als Begriff und inhaltlich im Diskurs gar nicht mehr auftaucht.

Weiterhin ist interessant, was unter dem Stichwort „Frauenemanzipation“ alles an Themen (von Regierungsseite) thematisiert wird. Dies umfasst die Themen Gleichstellung ausländischer Frauen und Männer, Zeitpolitik, Frauen in Führungspositionen, Sexualisierung in den Medien, Mädchen und Technik, ökonomische Selbständigkeit, Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, internationale Emanzipationspolitik.
(vgl. Vrouwenemancipatie (in Niederländisch)


Rechtslage

Rechtslage

Gleichstellungsrecht / Antidiskriminierungsgesetz

Das Diskriminierungsverbot der niederländischen Verfassung wird durch sechs konkrete Parlamentsgesetze umgesetzt: Das Gesetz zur Gleichbehandlung, das Gesetz zur Gleichbehandlung (Frauen und Männer), das Gesetz zur Gleichbehandlung (Arbeitszeiten), das Gesetz zur Gleichbehandlung (befristete und unbefristete Verträge), das Gesetz zur Gleichbehandlung in der Beschäftigung (Altersdiskriminierung) und das Gesetz zur Gleichbehandlung von Menschen mit Behinderung und chronisch Kranken. Darüber hinaus enthalten das niederländische Bürgerliche Gesetzbuch und das Personalgesetz für Zentralregierung und Kommunalverwaltungen verschiedene Bestimmungen zum Verbot der Diskriminierung zwischen Männern und Frauen am Arbeitsplatz.

[Quelle: Europäisches Institut für Gleichstellungsfragen – EIGE (2013). „Gleichstellungsindex: Länderprofile.”, S. 104 (in Englisch)]

In den Niederlanden findet keine Unterscheidung zwischen Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsrecht statt. Vielmehr wird beides unter dem Begriff des Gleichbehandlungsrechts gefasst. Gender wird also als eine relevante Diskriminierungskategorie behandelt.

Die Nichtdiskriminierung ist in Artikel 1 der niederländischen Verfassung festgeschrieben. Der entsprechende Artikel umfasst die Gründe Religion, Weltanschauung, politische Überzeugungen, Rasse, Geschlecht sowie „jeden anderen Grund“.

Es gibt folgende einschlägige (zivilrechtliche) Gleichbehandlungsgesetze: Das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz von 1994 in der geänderten Fassung von 2004;  das Gesetz zur Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Arbeitsleben von 1980, geändert 1989 und 2006 nach der Umsetzung der Richtlinie 2002/78; das Gesetz über Diskriminierung aufgrund von Behinderung von 2003 sowie das Gesetz zur Diskriminierung aufgrund des Alters von 2004. Das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz umfasst die folgenden Gründe: Religion, Weltanschauung, politische Meinung, Rasse, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, sexuelle Orientierung und Familienstand. Unter das Gesetz zur Diskriminierung aufgrund von Behinderung fallen Behinderungen und chronische Erkrankungen; das Gesetz zur Diskriminierung aufgrund des Alters bietet Schutz gegen Altersdiskriminierung. In diesen Gesetzen wird Artikel 1 der Verfassung konkretisiert. Darüber hinaus sind sie als Maßnahmen zur Übernahme der in der EU-Richtlinie enthaltenen Gleichbehandlungsgarantien zu verstehen.

Der niederländische Gesetzgeber ist bei der Umsetzung der Richtlinien 2000/43/EG und 2000/78/EG mutmaßlich in mancher Hinsicht hinter den Anforderungen der EU zurückgeblieben. 2008 leitete die Europäische Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren ein, unter anderem wegen der Definition von direkter und indirekter Diskriminierung und weil das Gesetz im Falle religiöser Organisationen zu viel Raum für die Rechtfertigung direkter Diskriminierung lässt. Durch eine Änderung der Gleichbehandlungsgesetze im Jahr 2011 wurden diese Probleme teilweise behoben. An anderen Stellen ging der niederländische Gesetzgeber über die zwingenden Anforderungen der Richtlinien hinaus. So gilt der Schutz vor Diskriminierung aus Gründen der Religion oder Weltanschauung und der sexuellen Ausrichtung beispielsweise auch im Bereich der Waren und Dienstleistungen.

[Quelle: http://www.non-discrimination.net/de/content/main-legislation-22]

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Gesetze zu Quoten v.a. im politischen und wirtschaftlichen Bereich

Was den Anteil von Frauen in politischen Entscheidungsprozessen angeht, schneiden die Niederlande vergleichsweise gut ab. Von den im Parlament vertretenen elf politischen Parteien werden vier von Frauen geführt. Es gibt jedoch keine gesetzlichen Vorschriften für Geschlechterparität auf den Wahllisten; nur zwei Parteien haben eine Quotenregelung.

[Quelle: Kurzprofil „Netherlands“ der  European Women´s Lobby, S. 32 (in Englisch)]

Im Vorgriff auf die europäische Quotenregelung haben die Niederlande bereits eine gesetzliche Zielvorgabe eingeführt, die gewährleisten soll, dass mindestens 30 % sowohl der Vorstands- als auch der Aufsichtsratsmitglieder Frauen sind. Ab Januar 2013 müssen Unternehmen, die dieses Ziel nicht erreichen, in ihrem Jahresbericht erläutern, warum das Ziel nicht erreicht wurde und wie sie in der Zukunft eine ausgewogenere Besetzung gewährleisten wollen. Weitere Sanktionen sind jedoch nicht geplant und außerdem laufen die Vorschriften 2016 aus (möglicherweise werden jedoch neue Vorschriften eingeführt). Bislang erfüllt keines der börsennotierten Unternehmen die gesetzliche Vorgabe.

[Quelle Europäische Kommission (2013) (Hrsg.). Europäische Zeitschrift für Geschlechtergleichstellungsrecht, Nr. 2/2013. S. 91 (in Deutsch)]

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Weitere Gesetze/rechtliche Regelungen + Regierungsprogramme

Programm „Emanzipation“ (2006–2010) mit dem Titel „Emancipation: Self-evident, but it won’t happen by itself!“, 2007 ersetzt durch „More opportunities for women“ (2008-2011)
2005 wurde das Mehrjahresprogramm Emanzipation 2006–2010 mit dem Titel „Emancipation: Self-evident, but it won’t happen by itself!“ aufgelegt. In diesem Programm wurde die nationale Emanzipationspolitik für den Zeitraum 2006–2010 dargelegt, die fünf allgemeine Ziele verfolgte: Förderung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen, Prävention und Bekämpfung geschlechterbasierter Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe von Frauen, Förderung der Präsenz von Frauen in Machtpositionen und Beitrag zur Emanzipation von Frauen weltweit.

2007 trat der Plan „More opportunities for women“ für den Zeitraum 2008–2011 an die Stelle dieses Programms. Darin ist die nationale Emanzipationspolitik für den Zeitraum 2008–2011 dargestellt, die vier allgemeine Ziele enthält: Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, Verbesserung der Lage ethnischer Minderheiten, Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie der Beitrag zur (weltweiten) Abschaffung aller Formen von Diskriminierung gegen Frauen und zur strukturellen Verbesserung der Lage der Frauen.

Programm „Emancipation of Women and LGBT People“ (2011–2015) (in Englisch)
2011 verabschiedete die Regierung das Programm „Emancipation of Women and LGBT People 2011–2015“, einen allgemeinen Rahmen für die Emanzipationspolitik. Es enthält die nationale Emanzipationspolitik für den Zeitraum 2011–2015, wobei nicht nur die Emanzipation von Frauen thematisiert wird, sondern auch die Emanzipation von LGBT. Im Hinblick auf die Emanzipation von Frauen bestehen die Ziele in der Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt, der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von gering qualifizierten Frauen und einem Beitrag zur Emanzipation von Frauen weltweit.

[Quelle: Europäisches Institut für Gleichstellungsfragen – EIGE (2013). „Gleichstellungsindex: Länderprofile.”, S. 104 (in Englisch)]

Senat verabschiedet neues Gesetz zur Stärkung der Rechtsposition von Ko-Müttern
Im Dezember 2013 verabschiedete der niederländische Senat einen Gesetzentwurf, mit dem die Rechtsposition von Ko-Müttern gestärkt wurde. In der Vergangenheit hatten lesbische Zwei-Mütter-Familien große Probleme, wenn sie die Ko-Mutter als gesetzlichen Elternteil anerkennen lassen wollten. Um diese Anerkennung zu erhalten, musste ein kostspieliges und langwieriges Verfahren durchlaufen werden. Mit Verabschiedung des neuen Gesetzes wurde der Vorgang erheblich vereinfacht, da die Legaldefinition von „Mutter“ so abgeändert wurde, dass die Ko-Mutter dieses Verfahren nun nicht mehr durchlaufen muss. Im Zuge des neuen Gesetzes werden Ko-Mütter in den Genuss derselben Rechte kommen, wie sie nicht-biologische Väter (also Männer, deren Partnerin durch Spendersamen schwanger geworden ist) bereits haben. Nach dem neuen Gesetz ist die Ko-Mutter automatisch gesetzlicher Elternteil, wenn der Samenspender anonym ist. Ist der Samenspender bekannt, so kann die Ko-Mutter ihr Kind im Zuge eines relativ einfachen und preiswerten Verfahrens, das bereits vor der Geburt des Kindes abgeschlossen werden kann, offiziell anerkennen. Das Gesetz tritt am 1. April 2014 in Kraft.

Neues Gesetz zur Änderung der Geschlechtseintragung
Nachdem die Zweite Kammer des Parlaments im April 2013 bereits ihre Zustimmung erteilt hatte, verabschiedete der niederländische Senat im Dezember 2013 ein Gesetz, mit dem die Vorschriften zur Geschlechtseintragung geändert wurden. Das Gesetz enthält einige wichtige Änderungen, die es für Transgender-Personen einfacher machen, die Geschlechtsbezeichnung in ihren Ausweispapieren und in den offiziellen Melderegistern zu ändern.

[Quelle: Europäische Kommission (2014) (Hrsg.). Europäische Zeitschrift für Geschlechtergleichstellungsrecht, Nr. 1/2014. S. 95 (in Deutsch)]

Diversiteitsindex (in Niederländisch)
Der Diversityindex ist ebenfalls ein Projekt und ein Portal des Innenministeriums. Er gibt anhand verschiedener Indikatoren die Diversität verschiedener öffentlicher Einrichtungen wieder. Er stellt ein Informations- und Steuerungsinstrument dar.

Emanzipationsmonitoring 2014 (in Niederländisch)

discriminatie.nl (in Niederländisch)
Staatliches Portal, das alle Informationen zum Thema Diskriminierung und Gleichbehandlung bündelt, wie beispielsweise Gesetzgebung, Kontaktdaten zu Antidiskriminierungstellen u.ä. Außerdem ermöglicht es die Anzeige von Diskriminierung über das Internet.

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Akteur_innen

Akteur_innen

NGOs: Parteien, zivilgesellschaftliche Organisationen

Es gibt im Feld von Gender, Gleichbehandlung, Anti-Diskriminierung, Diversity unzählige NGOs. Die meisten beschäftigen sich fokussiert mit je einer Dimension von Diversity, z.B. mit der Gleichbehandlung ethnischer Minderheiten, Menschen anderer sexueller Orientierung oder Menschen mit Behinderung usw.

Eine gute Zusammenstellung von FRAUEN-NGOs differenziert nach unterschiedlichen thematischen Bereichen bietet das Portal vrouwen (in Niederländisch).

Ein weiteres thematisches Portal ist z.B. Loonwijzer.nl (Equal Pay, in Niederländisch).

Nederlandse Vrouwenraad – NVR (Niederländischer Frauenrat) (in Niederländisch)
Gemeinsame Plattform von 46 Frauenorganisationen in den Niederlanden. Tätigkeitsbereiche: Wirtschaft, Männer und Geschlechtergleichstellung.

[Quelle: http://eige.europa.eu/content/dutch-womens-council]

Kontakt
Bureau Nederlandse Vrouwen Raad
Laan van Meerdervoort 70
2517 AN Den Haag
Tel.: +31 (0)70-346 93 04
E-Mail : info@de-nvr.nl
Facebook: https://www.facebook.com/NLVrouwenraad

WOMEN Inc. (in Niederländisch)
WOMEN Inc. ist eine unabhängige Plattform, die sich bezüglich der Rolle und der Teilhabe von Frauen in der Gesellschaft um einen Mentalitätswandel bemüht. Arbeitsschwerpunkte sind Männer und Geschlechtergleichstellung.

[Quelle: http://eige.europa.eu/content/women-inc]

Kontakt
WOMEN Inc.
Hoogte Kadijk 143 F19
1018 BH Amsterdam
Tel.: +31 (0)20 788 42 31
E-Mail: info@womeninc.nl

WO=MEN (niederländische Gender-Plattform) (in Niederländisch)
Gemeinsame Plattform von Frauenorganisationen in den Niederlanden. Ziele ihrer Arbeit sind die Verbesserung der Emanzipation und die Stärkung der Stellung der Frauen. Tätigkeitsbereiche: Aktionsplattform von Peking, Wirtschaft, Gender Mainstreaming, Mädchen, Gesundheit, sexuelle und reproduktive Gesundheit, Menschenrechte, LGBT, institutionelle Mechanismen, Männer und Geschlechtergleichstellung, Methoden und Werkzeuge, Armut, geschlechtsbasierte Gewalt, Frauen und bewaffnete Konflikte, Entwicklungszusammenarbeit.

[Quelle: http://eige.europa.eu/content/women-dutch-gender-platform]

Kontakt
WO=MEN | DUTCH GENDER PLATFORM
Korte Poten 9B
2511 EB, Den Haag
Niederlande
Tel.: +31 (0) 70 392 31 06
E-Mail: info@wo-men.nl
Facebook: https://www.facebook.com/genderplatform

Movisie – Niederländisches Zentrum für soziale Entwicklung (in Niederländisch und Englisch)
Unterstützt die Beteiligung und Unabhängigkeit von BürgerInnen. Arbeitsschwerpunkte sind: sozialer Zusammenhalt, Freiwilligenarbeit, häusliche und sexuelle Gewalt, gefährdete Gruppen, informelle Pflege/Sorge. Projekte des Zentrums werden zu fast 50% aus Mitteln des Sozial- und Arbeitsministeriums gefördert.

Kontakt
Movisie
Catharijnesingel 47, 3511 GC, Utrecht
Postbus 19129, 3501 DC, Utrecht
Niederlande
Tel.: +31 30 789 20 00
E-Mail: international@movisie.nl

LEEFtijd – Expertisenzentrum für Alter und Lebenslauf (in Niederländisch)
Unabhängiges Expertisezentrum zu Fragen von Alter und Lebenslauf, das Unternehmen, Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen bei der Umsetzung von Lebenslaufpolitiken mit Forschung, Beratung und der Entwicklung von Instrumenten unterstützt. Ziel ist es, dass Menschen in allen Alters- und Lebensphasen darin unterstützt werden sollen, ihre Talente in allen Lebensbereichen – Arbeit, Pflege, Freizeit, gesellschaftliche Aktivitäten – einsetzen und zur Geltung bringen zu können. Schwerpunktthemen dabei sind: Chancengleichheit, Alter, Alter auf dem Arbeitsmarkt und im Lebenslauf.

Kontakt
E-Mail: info@leeftijd.nl

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Regierung, Ministerien

Minister van Onderwijs, Cultuur en Wetenschap (Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft) (in Englisch und in Niederländisch)
Das Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft formuliert die nationale Emanzipationspolitik und setzt sie um. Seit 2007 sind Frauenemanzipation und die Emanzipation von LGBT in einem Ressort und einem politischen Rahmen zusammengefasst und fallen in die Zuständigkeit eines Direktorats, des Direktorats Emanzipation (DE). Die Ministerin für Bildung, Kultur und Wissenschaft stellt dem Parlament die nationale Emanzipationspolitik in einem sogenannten „policy letter“ vor.

Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur besteht aus einer Leitungsabteilung und einer Reihe ausführender Dienste und Aufsichtsstellen. Innerhalb der Themen „Bildung“, „Wissenschaft“ und „Schwulenrechte“ bemüht sich die Regierung beispielsweise um die Förderung von Gleichberechtigung, Chancengleichheit und gleichen Pflichten für Männer und Frauen. Eines der wichtigsten Ziele ihrer Gleichstellungspolitik besteht darin, die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen zu stärken und ihre Beschäftigungsquote zu erhöhen. Mehr Frauen sollen in Beschäftigungsverhältnisse gebracht werden, wodurch es möglich wird, dass Männer und Frauen Arbeit und familiäre Pflichten gerechter teilen.

Tätigkeitsbereiche:

1) Erwerbsbeteiligung von Frauen: In den Niederlanden arbeiten viele Frauen nur in Teilzeit und verdienen deshalb zu wenig, um finanziell unabhängig zu sein. Darüber hinaus werden zu wenige Frauen auf Spitzenpositionen in der Wirtschaft befördert. Daher will die Regierung Frauen zu mehr wirtschaftlicher Unabhängigkeit verhelfen und sie ermutigen, ihre Talente bestmöglich einzusetzen.

2) Sicherheit von Mädchen und Frauen: Laut Statistik sind 39 % aller Frauen in den Niederlanden schon einmal Opfer sexueller Gewalt geworden. Oft sind ungleiche Machtverteilung und Stereotype über Männer und Frauen daran schuld. Deshalb will die niederländische Regierung erreichen, dass Männer und Frauen auf Augenhöhe miteinander umgehen.

3) Geringere Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in der Schule: Jungen und Mädchen verhalten sich in der Schule unterschiedlich. Sie tendieren zu bestimmten Fächerkombinationen und Studiengängen. Zudem bleiben die Leistungen von Jungen tendenziell hinter denen der Mädchen zurück.

4) Joke-Smit-Preis für Frauenrechte: Alle zwei Jahre verleiht die Regierung den Joke-Smit-Preis an Personen oder Gruppen, die einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lage der Frauen in den Niederlanden geleistet haben. Benannt ist der Preis nach der Feministin Joke Smit (1933-1981), die in der Frauenbewegung in den Niederlanden eine Vorreiterrolle spielte. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert. 2011 ging der Joke-Smit-Preis an Aleid van den Brink, Vorsitzende des Women's Shelters Association Committee.

Kontakt
Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft
Rijnstraat 50
2515 XP Den Haag
Tel.: +3170 412 34 56
Fax: +3170 412 34 50

Postanschrift
PO Box 16375
2500 BJ Den Haag

College voor de Rechten van de Mens Niederländisches Institut für Menschenrechte (vormals Gleichbehandlungskommission) (in Englisch und in Niederländisch)
Das niederländische Institut für Menschenrechte wurde nach einer Phase intensiver Vorbereitungen unter Führung der niederländischen Gleichbehandlungskommission (ETC) am 2. Oktober 2012 bei einem Festakt in Utrecht offiziell gegründet. Als Nachfolger der ETC und ihrer Arbeit erhielt das Institut als Aufgabenbereich ein breiteres Menschenrechtsportfolio, das über Fragen der Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung hinausgeht. Die Organisation ist in erster Linie eine gerichtsähnliche Einrichtung.

[Quelle: http://www.equineteurope.org/-Netherlands-]

Ausführliche Informationen sind unter folgendem Link zu finden (auf Englisch): http://www.equineteurope.org/IMG/pdf/PROFILE_NIHR_NL.pdf

Kontakt
College voor de Rechten van de Mens Niederländisches Institut für Menschenrechte
Kleinesingel 1-3, 3572 CG Utrecht, Niederlande
Tel.: +31 (0) 30 888 38 88
E-Mail: info@mensenrechten.nl

Ministerie van Buitenlandse Zaken (Ministerium für auswärtige Angelegenheiten) (in Englisch und in Niederländisch)

Ein Hauptthema sind die Menschenrechte: Menschenrechte sind Rechte, die weltweit für alle Menschen zu allen Zeiten an allen Orten Geltung haben. Sie bilden das Fundament einer Demokratie, in der jeder Mensch zählt. Die Niederlande sind bestrebt, die Menschenrechte überall auf der Welt zu schützen und zu fördern. Somit haben die Förderung und der Schutz der Menschenrechte in der Außenpolitik der Niederlande Priorität. Mit einer Vielzahl an Aktionen und Initiativen tragen die Niederlande zur Stärkung der Menschenrechte bei. Einen umfassenden Überblick über die Aktionen im Jahr 2013 enthält der Human Rights Report 2013

Kontakt
Ministerie van Buitenlandse Zaken
Besucheranschrift: Bezuidenhoutseweg 67, Den Haag
Postanschrift: PO Box 20061, 2500 EB Den Haag, Niederlande
Tel.: +31 70 3486486
Fax: + 31 70 3484848

Art. 1 (mehrsprachig):
Ist eine nationale Vereinigung gegen Diskriminierung, gegründet von den regionalen/lokalen Antidiskriminierungsbüros und dem ehemaligen Nationalen Büro gegen Diskriminierung (LBR) in 2007. Aus dem nationalen Büro hervorgegangen bzw. von der Vereinigung Art. 1 ins Leben gerufen wurde das nationale Expertisezentrum Diskriminierung.

Kontakt
Art.1
Schaatsbaan 51
NL - 3013 AR Rotterdam
Die Niederlande
Telefon: 0031-(0)10 - 201 02 01
Fax: 0031-(0)10 - 201 02 22
Facebook: https://www.facebook.com/pages/Art1-kenniscentrum-discriminatie-Nederland/118736588213764

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Wissenschaft

Wissenschaft

Universitäten

Landelijk Netwerk Vrouwelijke Hoogleraren (Nationales Professorinnen-Netzwerk) (in Niederländisch)
Netzwerk von Professorinnen mit dem Ziel der Förderung gleichberechtigter Beteiligung von Frauen in der Wissenschaft. Tätigkeitsbereiche: Bildung & Weiterbildung, Machtfragen und Entscheidungsprozesse.

[Quelle: http://eige.europa.eu/content/national-network-of-women-professors]

Kontakt
Landelijk Netwerk Vrouwelijke Hoogleraren
P.O.Box 3021 - 3502 GA Utrecht - Niederlande
Tel.: +31.30.600 13 61
Fax: +31.30 601 44 06
E-Mail: info@lnvh.nl

Frauen- und Genderstudien in den Niederlanden (in Englisch):
mit Links zu allen relevanten Studiengängen.

Viele Homepages sind auch auf Englisch verfügbar, z.B.:

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Institute

atria – Institut für Geschlechtergleichstellung und Frauengeschichte (in Niederländisch und in Englisch)
atria entstand 2012 nach dem Zusammenschluss von Aletta, einem Institut für Frauengeschichte, und E-Quality, einem  Informationszentrum für Gender-, Familien- und Diversity-Fragen. Der Startschuss für atria fiel am 28. Januar 2013 im Veranstaltungszentrum Rode Hoed in Amsterdam.

„Die Vergangenheit teilen, die Gegenwart diskutieren, die Zukunft schaffen“ – das ist das Motto von atria, einem führenden Institut für Geschlechtergleichstellung und Frauengeschichte. atria fördert Geschlechtergleichstellung durch Vermittlung von Wissen und Informationen, durch Beratung und durch Anregung der gesellschaftlichen und politischen Debatte über die Gleichstellung der Geschlechter.

Oberstes Ziel sind gleiche Rechte für Frauen und Männer. atria will die Geschichte der Frauen und Informationen über Frauen und Geschlecht mit den aktuell diskutierten Themen und der Politik zusammenbringen. Atria besitzt eine der weltweit ältesten Sammlungen zu Frauen und Geschlecht und dokumentiert und bewahrt die Geschichte der Frauen. Die historische Einordnung von Themen macht die Einzigartigkeit des Instituts aus. atria verfügt über eine große, frei zugängliche Bibliothek in der Vijzelstraat in Amsterdam. Die Abteilung Sammlungen verwaltet ein umfangreiches Archiv, wo unter anderem Material aus verschiedenen Frauenorganisationen, Tagebücher und audiovisuelle Dokumente aufbewahrt werden. Besucher können Bücher und Zeitschriften ausleihen, in der Bibliothek arbeiten oder an einer Führung durch Bibliothek und Archiv teilnehmen.

Kontakt
atria – Institut für Geschlechtergleichstellung und Frauengeschichte
Vijzelstraat 20
1017 HK Amsterdam
Niederlande
Tel.: +31(0)20 665 08 20
E-Mail: info@atria.nl
Facebook: https://www.facebook.com/atriakennisinstituut

Koninklijk Instituut voor de Tropen (Königliches Tropeninstitut) (in Englisch)
Wissensinstitut für internationale Entwicklung. Das Team für Geschlechtergerechtigkeit befasst sich mit Gender-Seminaren, politischer Beratung, Aufbau von Kapazitäten und anwendungsbezogener Forschung zu Geschlechtergleichstellung, Frauenrechten und internationaler Entwicklung.

[Quelle: http://eige.europa.eu/content/royal-tropical-institute]

Kontakt
Tel.: +31 20 568 8406
E-Mail: gender@kit.nl
Facebook: https://www.facebook.com/Tropeninstituut

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Quellen

Beschreibung der Quellenlage.
Die Quellenlage auf Niederländisch ist sehr gut, viele Informationen sind über das Internet zugänglich, vereinzelt auch in Englisch verfügbar.

Benennung der relevanten Quellen:
Internetadressen wurden im Kontext benannt.

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Ergebnisse einer Recherche von Tanja Berger und Pamela Dorsch 2010 im Auftrag des Gunda-Werner-Instituts der Heinrich-Böll-Stiftung. Zuletzt aktualisiert: Ende 2014/ Anfang 2015.


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