Homophobie ist in Afrika, wie in anderen Teilen der Welt, weit verbreitet. Angetrieben von politischen und religiösen Hetzkampagnen, lehnen die Gegner von Homosexualität in Afrika diese als angeblich nicht mit ihrer Tradition, Kultur und Religion vereinbar ab. Homosexualität sei „un-afrikanisch“, so hört man viele afrikanische Staatschefs sagen. In 38 der 53 Staaten Afrikas gilt Homosexualität als Straftatbestand. In jüngerer Zeit haben mehrere afrikanische Länder aufgrund krasser Menschenrechtsverletzungen gegen sexuelle Minderheiten weltweit für schockierende Schlagzeilen gesorgt. Die Kluft zwischen internationalen Menschenrechten, der Afrikanischen Charta und den gelebten Realitäten der Menschen scheint hierbei unüberbrückbar.
Das Südafrikabüro der Heinrich-Böll-Stiftung unterstützt seit vielen Jahren den Kampf für die rechtliche und gesellschaftliche Anerkennung von lesbisch, schwuler, bi- und transsexueller (LSBTI) Menschen im südlichen Afrika. Ziel ist es, auf die prekäre Menschenrechtssituation von LSBTI Menschen in Afrika aufmerksam zu machen und deren Interessen öffentlich zum Ausdruck zu bringen. Jedoch gibt es nur wenige solcher Initiativen auf dem afrikanischen Kontinent. Es bedarf konstanter nationaler, regionaler und internationaler Bemühungen, um eine weitere Verschlechterung der Situation der LGBTI-Rechte auf dem Kontinent zu verhindern.
- Perspectives 4/2010: Struggle for equality – Sexual Orientation, Gender Identity and Human Rights in Africa
- Konferenzbericht „Struggle for equality: Sexual orientation, gender identity and human rights in Africa“ (auf Englisch)