Die Klimakrise ist Ergebnis und Ausdruck von Ausbeutungs- und Machtverhältnissen zwischen Mensch und Natur, zwischen Globalem Norden und Globalem Süden. Ein dekolonialer Ansatz im Klimaaktivismus steht für den radikalen Bruch mit kolonialen Prinzipien des wirtschaftlichen, politischen und sozialen Systems – zu denen auch industrielle Agrarwirtschaft und Landenteignungen gehören. Im Gespräch mit Ruth Nyambura, Klima- und Umweltaktivistin aus Kenia.
Das Interview führte Imeh Ituen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Globale Klimapolitik der Universität Hamburg und Teil von Black Earth, einem BIPoC Umwelt- und Klimagerechtigkeitskollektiv in Berlin.
Sie engagieren sich seit mehr als zehn Jahren für Umwelt- und Klimathemen. Worauf konzentriert sich Ihre politische Arbeit im Moment?
Ich bin Feministin, politische Ökologin und Organisatorin an Schnittstellen von Gender, Ökonomie und ökologischer Gerechtigkeit. Ich arbeite für die Hands-Off-Mother-Earth-Kampagne (HOME – Hände weg von Mutter Erde), die sich gegen Geo-Engineering-Technologien und andere trügerische Lösungen der Klimakrise einsetzt. In den letzten zehn Jahren habe ich mich hauptsächlich auf Bewegungen mit feministischen Anliegen sowie mit Themen wie Ernährungssouveränität und Klimagerechtigkeit in Kenia und auf dem afrikanischen Kontinent konzentriert. Ich arbeite eng mit Verbündeten und Mitstreiter/innen aus anderen Teilen des Globalen Südens zusammen. Meine Arbeit ist anti-kapitalistisch, sie ist feministisch, sie ist dekolonial und der Vision einer Befreiung aller Menschen verpflichtet, vor allem der Marginalisierten.
Sie sprechen von sich selbst als „organizer“. Was bedeutet das für Sie und würden Sie sich auch als Aktivistin bezeichnen?
Ja, ich würde mich auch als Aktivistin bezeichnen, aber ich benutze vor allem das Wort „organizer“. Das bedeutet für mich, dass ich nicht nur Menschen zusammenbringe, sondern ihnen auch politische Bildung und Sensibilisierung biete. Es ist wichtig, dass wir uns klar darüber sind, gegen welche Kräfte wir kämpfen, wo wir hinwollen und wie unsere kollektiven Visionen der Befreiung aussehen. Also ja, ich bin Aktivistin, aber ich spreche von mir lieber als „organizer“.
Wie sieht der politische, soziale, ökonomische und kulturelle Kontext aus, der Ihre politische Entwicklung geprägt hat?
Radikale Feministinnen sagen häufig, dass „das Persönliche politisch ist“. In einem Land aufzuwachsen, das von einer Diktatur regiert wurde, hat mich auf jeden Fall geprägt. Ich habe die Auswirkungen von strukturellen Anpassungsprogrammen zu spüren bekommen, die uns von Institutionen wie der Weltbank und dem IWF aufgebürdet wurden. Ich habe gesehen, wie der öffentliche Sektor aufgrund dieser Politik zerstört wurde und wie sich das auf meine Familie, meine Eltern und ihre Freund/innen ausgewirkt hat, Das hat meine Perspektive beeinflusst. Ich habe festgestellt, dass das, was meiner Familie passiert ist, kein Einzelfall war. Diese Erkenntnis hat meine Politisierung angestoßen.
Nachdem ich die Universität abgeschlossen hatte, habe ich ein Praktikum bei einer kleinen feministischen Organisation auf dem Land gemacht. Vor allem die Frage der Landverteilung, und ihre Auswirkungen auf Frauen haben mich interessiert. Durch die Arbeit für diese Organisation wurde ich auf Konzepte der Klima- und Umweltgerechtigkeit aufmerksam. Seitdem hat sich meine politische Arbeit im Prinzip sehr organisch entwickelt, mit viel Unterstützung von anderen Aktivist/innen aus der ganzen Welt, die ihr Wissen sehr großzügig geteilt haben.
Sie haben davon gesprochen, an den Schnittstellen von Gender, Ökonomie und ökologischer Gerechtigkeit zu arbeiten. Warum hat die Ökologie so einen zentralen Stellenwert in Ihrer Analyse? Welche Probleme sind in Bezug auf die Ökologie am dringendsten?
Für mich als Schwarze afrikanische Frau, die auf einem ehemals kolonisierten Kontinent lebt, dessen Rohstoffe bis heute gestohlen werden, sind ökologische Themen zentral. Der Einfluss von transnationalen Unternehmen und die Erfahrung von ökologischem Rassismus, der die Kosten ungerecht verteilt, haben mir die Augen für die alltägliche ökologische Ungerechtigkeit geöffnet. Man könnte vielleicht denken, wir sind alle Passagiere der Titanic, aber wir befinden uns nicht auf demselben Deck. Race, Klasse und Gender bestimmen echte soziale Beschränkungen. Sie bestimmen, wessen Wissen zählt, sogar in Umweltbewegungen.
Traditionelles oder indigenes Wissen über die Umwelt, die Bewirtschaftung von Land und über soziale Beziehungen wird nach wie vor bagatellisiert und ausgelöscht. Ich würde also sagen: Alles ist von Machtbeziehungen durchtränkt, alles ist politisch.
Viele Menschen werden fragen, „Warum von race sprechen? Warum von Klasse sprechen? Schließlich haben wir es mit einer Klimakrise zu tun.“ Stimmt, wir haben eine Klimakrise, aber es gibt Menschen, die in hohem Maße verantwortlich für die Entstehung dieser Krise sind und Schulden angehäuft haben. Diese Dinge müssen angesprochen werden.
Es ist nicht möglich, auf die Klimakrise zu schauen und sich nicht mit Fragen von Rassismus und Kolonialismus zu beschäftigen. Wer sich die historischen Emissionen anschaut, landet nicht nur in der Zeit der industriellen Revolution, sondern auch in der Geschichte der Kolonialisierung.
Was müssen wir bedenken, wenn wir über Klimagerechtigkeit sprechen?
In manchen Fällen werden einige Überschneidungen von Klasse, race und Gender besonders hervorstechen, aber wenn man in die Tiefe geht, wird klar, dass es niemals nur ein Aspekt ist. Viele Dinge geschehen gleichzeitig. Wir müssen daran denken, dass wahrhafte Klimagerechtigkeit mehr ist als nur ein Slogan. Notwendig ist eine fundamentale Veränderung von uns selbst und wie wir unsere Beziehungen untereinander und zur Welt gestalten.
Ich möchte davor warnen, Klimagerechtigkeit nur in Form von Emissionsregeln zu verstehen. Viel wird übersehen, wenn wir über die Klimakrise ausschließlich in Maßeinheiten sprechen, wie etwa über Gigatonnen von CO2-Emissionen. Wir müssen auch berücksichtigen, was die Klimakrise und die koloniale Vergangenheit, die uns dorthin geführt hat, den Menschen antut. Sie raubt den Menschen ihre Kultur und ihre Würde.
Sie betonen häufig die Bedeutung der dekolonialen Perspektive. Warum ist sie wichtig?
Ein dekolonialer Ansatz ist nicht nur einfach eine Metapher oder ein Wort. Er steht für den radikalen Bruch mit den Prozessen, die durch die Kolonialisierung eingeführt wurden. Dazu gehören das Wirtschaftssystem, das politische und das soziale System. Vor allem aber bedeutet es, die Erinnerung und die Kultur wiederherzustellen, die einer Befreiung dienen. Es bedeutet eine Vision von der Welt zu schaffen, in der kein Patriarchat herrscht, in der die Wirtschaft nicht kapitalistisch ist und in der das Gemeingut noch funktioniert. Frantz Fanon spricht von der „Erschaffung des neuen Menschen“. Im Prinzip ist ein vollständiger Bruch mit den Prozessen nötig, die die Kolonialisierung hinterlassen hat. Das bedeutet eine radikale Transformation von uns selbst und unserer Gesellschaft.
Wie macht sich die koloniale Vergangenheit in Kenia aktuell bemerkbar?
In Nairobi sind die Überbleibsel des Kolonialismus noch sichtbar. Die Stadt, wie wir sie kennen, ist durch den Kolonialismus entstanden. Das indigene Volk der Massai ist der traditionelle Besitzer des Landes, aber es wurde durch die Kolonialisierung enteignet. Wie Simbabwe und Südafrika ist Kenia eine der Siedlungskolonien. Natürlich erstreckt sich der Einfluss der kolonialen Gebietspolitik über die Stadt hinaus. Um die Grenzen afrikanischer Staaten zu verstehen, muss man bis zur Berlin-Konferenz im Jahr 1884 zurückgehen. Kenia hat vor dieser Konferenz nicht existiert. Dieses Land und seine Grenzen sind koloniale Gebilde.
Während der Kolonialisierung wurde das fruchtbarste Land an die weißen Siedler gegeben, die für den Export bestimmte Pflanzen anbauten, wie Kaffee und Tee. Das produktivste Land wird bis heute weggegeben, um Lebensmittel und Blumen für den Export anzubauen, während die Einheimischen verhungern und nicht genug Ackerland haben, um sich selbst zu versorgen. Dies zeigt, dass die industrielle Agrarwirtschaft einfach nur eine Fortsetzung der kolonialen Praktiken und Landenteignungen ist. Man muss die Geschichte der Kolonialisierung also wirklich berücksichtigen, um zu verstehen, wie diese riesigen Gebiete monokultureller Landwirtschaft von heute entstanden sind.
Wenn wir Fragen der Landverteilung und -nutzung untersuchen, sehen wir darüber hinaus den Einfluss weiterer Dimensionen der Unterdrückung. Auch die Gesellschaft als Ganzes ist stark hierarchisch und geschlechtsspezifisch strukturiert. Wem gehört das Land? Wer bekommt das Wasser? Wer muss kochen? Wer ist vor allem für die soziale Reproduktion verantwortlich und folglich am stärksten betroffen, wenn es kein fließendes Wasser gibt? Natürlich betrifft dies die Frauen am meisten. Nicht irgendwelche Frauen, sondern die armen Frauen aus der Arbeiterklasse.
Zusammen mit anderen afrikanischen Feministinnen haben Sie African Feminist Collective gegründet. Was war die Motivation für die Gründung eines feministischen Kollektivs?
Die African Feminist Collective ist wirklich ein Ort für afrikanische Feministinnen, die sich mit ökologischen Aspekten beschäftigen. Sie können sich dort treffen, zusammen lesen, diskutieren und sich aus einer feministischen Perspektive für die politische Bildung engagieren. Wir haben das Kollektiv vor sieben Jahren gegründet, weil wir das Gefühl hatten, dass viele der Räume, die wir besuchten, für uns als Feministinnen, als Frauen oder als queere Menschen keinen Platz boten. Uns fehlten zukunftsorientierte Gespräche darüber, wie die Umwelt- und Klimakrise Frauen betreffen. Das passierte einfach nicht. Das lag nicht an einer grundsätzlichen Ablehnung. In einer patriarchalen Welt muss man einfach ständig gegen das Patriarchat kämpfen. Das Kollektiv wurde also vor allem als Schutzzone gegründet und gibt uns die Kraft, unsere Arbeit fortzusetzen.
Sie gehören auch dem Netzwerk No REDD in Africa an. REDD steht für „Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation“ (Verringerung von Emissionen aus Entwaldung und Waldschädigung). Es handelt sich um ein UN-Programm zur Minderung der Klimaveränderungen, durch das die Länder des Globalen Südens Kompensationen für den Erhalt von Wäldern und die Reduzierung von CO2-Emissionen erhalten. Warum halten Sie das Programm nicht für eine geeignete Lösung?
Die Idee, dass wir die Natur zu einem Wirtschaftsgut machen, ist Teil der gleichen Logik, die uns die Klimakrise überhaupt erst beschert hat. Wir werden die Krise nicht beenden, indem die gleichen Akteure die gleichen Mittel auf die gleiche Weise einsetzen. No REDD in Africa ist eines der Netzwerke, das sich gegen die Ökonomisierung der Natur einsetzt. Die Klimakrise ist das Ergebnis dieser Ökonomisierung des Landes und der sozialen Beziehungen. Von diesen trügerischen Lösungen werden nur Unternehmen und Regierungen des Globalen Nordens profitieren.
Wir können bereits beobachten, dass die Anpassungen des Kohlenstoffmarktes zu Menschenrechtsverletzungen geführt haben, während die gleichen Instrumente Unternehmen und einzelne Individuen bereichert haben. Sie sind einfach ein weiteres Mittel aus dem Repertoire der Länder des Globalen Nordens, um sich ihrer Verantwortung zu entledigen.
Es liegt nicht in der Verantwortung der indigenen Völker, die Welt zu retten. Es liegt nicht in der Verantwortung der Menschen im Globalen Süden die Welt zu retten. Es ist unsere Verantwortung, das herrschende Wirtschaftssystem zu zerlegen, den Kapitalismus. So müssen wir beispielsweise die industrielle Landwirtschaft abschaffen und Kleinbauern und die Arbeit der Fischer fördern. Wir müssen die falschen Lösungen zurückweisen und stattdessen fördern, was über Tausende von Jahren ausprobiert und getestet wurde.
Die Länder des Globalen Nordens sind dagegen verpflichtet, dem Globalen Süden Entschädigungen zu zahlen.
Welche Lösungen schweben Ihnen vor?
Wir können Klimagerechtigkeit nicht erreichen, wenn wir mit dem derzeitigen Wirtschaftssystem weitermachen. Wir müssen den Kapitalismus abschaffen. Wir müssen transnationale Unternehmen auflösen, auch wenn sie im Bergbau oder in der Landwirtschaft tätig sind. Wir müssen die Landwirtschaft ernsthaft fördern. Vor allem müssen wir die Arbeit von Kleinbauern und -bäuerinnen aufwerten und die Arbeit derer, die mit Fischen ihren Lebensunterhalt bestreiten. Wir müssen das Wissen der indigenen Völker anerkennen und unsere sozialen Beziehungen überdenken. Und wir müssen uns schließlich daran erinnern, dass uns die Erde nicht gehört. Wir sind vor allem Verwalter der Erde. Für mich sind das einige der Lösungen, die notwendig sind uns aus der Krise zu retten.
Am vielversprechendsten finde ich die Konzentration auf radikale Bewegungen an der Basis, die kompromisslos auftreten, nicht nur im Denken sondern auch in der Praxis. Manchmal wird gesagt, sie seien zu radikal. Doch was ist zu radikal in einer Welt, die buchstäblich in Flammen steht, in der Menschen ihre Kinder nicht ernähren können, weil ihnen das Land genommen wurde. In einer Welt, in der die Zahl der Umweltkämpfer/innen, die verschwunden sind, ermordet oder vergewaltigt wurden, jedes Jahr zunimmt? Ich setze meine Hoffnung auf mehr Kompromisslosigkeit. Eine Kompromisslosigkeit, die in der Tradition radikalen politischen Bewusstseins verankert ist und das vollständige Potenzial transnationaler Solidarität erkennt.
Sie haben die zunehmenden Berichte über Gewalt gegen Umweltaktivist/innen erwähnt. Haben Sie selbst auch schon Ähnliches erlebt?
Letzten Monat wurde die südafrikanische Anti-Bergbauaktivistin Fikile Ntshangase ermordet, weil sie gegen den Ausbau einer Kohlegrube kämpfte. Es wird weiter gemordet und das ist wirklich erschreckend. Ich mache mir Sorgen, um mich selbst und um andere Organisator/innen. Aufgrund der Klimakrise und der unerbittlichen Nachfrage nach natürlichen Rohstoffen befinden sich Diejenigen, die sich für ökologische Fragen einsetzen, in sehr brenzligen Positionen. Dies betrifft aber nicht nur die Verteidiger/innen von Umweltrechten. Die zunehmende Einschüchterung ist auch ein Ergebnis des wachsenden Autoritarismus überall auf der Welt. Es ist wirklich beängstigend, was so vielen Menschen geschieht.
Die Interviewreihe heißt „reGain Space – Die Zukunft ist Jetzt!“ Was bedeutet es für Sie, Raum zurückzugewinnen?
Um es auf den Punkt zu bringen: Wir haben noch nie in einer Utopie gelebt, in der alles fantastisch ist und die Menschen sich ohne Sorge organisieren können. Für die meisten Menschen überall auf der Welt, vor allem aber im Globalen Süden, war dies immer gefährlich. Ich würde also eher nicht von der Zurückgewinnung des Raums sprechen, sondern lieber davon, den Raum neu zu denken.
Wir brauchen Räume für radikale Politik. Räume, in denen die Armen, die Unterdrückten, die Arbeiterklasse, queere Menschen und trans Menschen sich treffen können. Wir brauchen Räume, in denen transnationale Solidarität anerkannt wird. Ich denke, wir müssen Raum neu denken und von dort gemeinsam befreiende Welten bauen und formen.
Was und wer inspiriert Sie in Ihrem Aktivistinnenalltag?
La Via Campesina, die Southern African Rural Women's Assembly, die Black-Panther-Bewegung und anti-koloniale Bewegungen überall auf der Welt. Wir dürfen nicht vergessen: Wir haben für die Unabhängigkeit gekämpft und gewonnen. Auch die Gesamtheit der Bewegungen indigener Völker weltweit inspiriert mich, die Liste ist unendlich. Ich schätze und bewundere sie sehr.
Sind Sie jemals entmutigt?
Ich werde traurig, aber ich lass mich nicht mehr entmutigen. Mariame Kaba, die sich für die Abschaffung der Gefängnisse in den USA einsetzt, sagt: „Hoffnung ist Praxis“. Man kann nicht einfach dasitzen und warten, dass die Hoffnung kommt, man muss das Hoffen leben. Ich bin jeden Tag von wunderbaren Menschen umgeben, die radikale Arbeit machen, nicht nur in Kenia oder Afrika. Ich sehe Frauen, die ihre politische Macht beanspruchen, indigene Völker, die ihr Land zurückerhalten, und Bewegungen, die erfolgreich Öl-Pipelines verhindern. Wenn ich das sehe, sehe ich Hoffnung in Aktion. Meine Mitstreiter/innen und Verbündeten befinden sich überall auf der Welt. In fast jedem Land der Welt, kenne ich Menschen, wie sich dafür einsetzen, dass es den Menschen auf dem Planeten besser geht. Die Hoffnung lebt, aber sie muss praktiziert werden. Ich sehe Dinge, die mich ständig richtig wütend machen. Aber ich praktiziere Hoffnung. Ich habe gelernt, sie zu leben.
Welche Botschaft möchten Sie Aktivist/innen und jungen Menschen in Kenia, Afrika und darüber hinaus mitgeben?
Denkt immer daran, dass „eine andere Welt möglich ist“, wie Arundhati Roy sagt. Wir müssen uns auch daran erinnern, dass es weiße Vorherrschaft, Kolonialismus, Kapitalismus, Rassismus, Homophobie und Transphobie nicht geschafft haben, uns auszulöschen. Wir haben dieser Unterdrückung nicht nur widerstanden, wir haben eine Politik der Erneuerung begründet. Transnationale Solidarität ist ein wichtiger Beitrag. Wir müssen uns wirklich daran erinnern, dass wir Teil einer Gemeinschaft sind. Denn letztendlich gewinnen wir nicht alleine: wir gewinnen gemeinsam. Und ich bin sicher, dass wir gewinnen werden.
Dieses Interview erschien zuerst auf der Seite der Heinrich-Böll-Stiftung.