Reframing Reproduction

Eine digitale Diskussionsreihe über reproduktive Rechte, Selbstbestimmung und intersektionale Gerechtigkeit

Kinder bekommen oder eben nicht und sie groß zu ziehen ist eine höchst persönliche Entscheidung, aber auch eine Entscheidung mit politischen Implikationen: Wer wird ermutigt oder gezwungen Kinder zu bekommen? Wer hat Zugang zu den nötigen Ressourcen und Methoden dafür? Wessen Elternschaft wird aufgewertet oder verhindert? Welchen Einfluss haben Gesetze, Regelungen und Gesundheitspolitik auf den Zugang von Menschen zu reproduktiver Selbstbestimmung?

6-teilige Online-Diskussionsreihe

In dieser digitalen Diskussionsreihe zu reproduktiven Rechten, Selbstbestimmung und intersektionaler Gerechtigkeit bitten wir internationale Expert*innen aus Aktivismus, Wissenschaft und Politik das Verständnis von Reproduktion neu zu formulieren, um zeitgemäße Antworten auf diese Fragen zu finden.

(Re)framing Bevölkerungspolitik

Dienstag, 26. April 2022 14.00 – 15.30 Uhr

Regierungen greifen in das Fortpflanzungsverhalten ihrer Bürger*innen ein, um die Größe und Zusammensetzung der Bevölkerung zu kontrollieren. Während einige Teile der Gesellschaft ermutigt werden, Kinder zu bekommen, sehen sich andere mit verschiedenen strukturellen und/oder rechtlichen Hindernissen für eine selbstbestimmte Reproduktion konfrontiert. Die Kriminalisierung von Abtreibungen und Zwangssterilisationen sind nur zwei extreme Beispiele auf dem breiten Spektrum der bevölkerungspolitischen Ungerechtigkeiten. Warum sollen im Globalen Süden Geburtenraten gesenkt werden, während die Regierungen in Europa versuchen den "demografischen Selbstmord" zu bekämpfen? In dieser ersten Folge unserer Online-Diskussion (Re)framing Reproduction wollen wir die Bevölkerungspolitik aus einer intersektionalen feministischen Perspektive analysieren und verstehen, wie Biopolitik auch heute noch postkoloniale Realitäten prägt.

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Reframing Population Policy - Heinrich-Böll-Stiftung

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Referent*innen

  • Sethembiso Promise Mthembu
  • Susanne Schultz
  • Andrea Pető

Moderation: Sham Jaff, Journalistin und Politikwissenschafterlin, Berlin

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(Re)framing Verhütung

Dienstag, 10. Mai 2022 14.00 – 15.30 Uhr

Selbstbestimmte Familienplanung ist ein grundlegendes Menschenrecht. Es beinhaltet die Wahlfreiheit sowie den Zugang zu und die Information über Verhütungsmittel. Dennoch sind Verhütungsmittel nicht für alle zugänglich, da sie oft teuer oder stigmatisiert sind. Feminist*innen haben Selbstbestimmungsrechte für Menschen, die schwanger werden können erstritten - aber das Versagen von Regierungen und Pharmaunternehmen, die Entwicklung moderner Verhütungsmethoden oder männlicher Verhütungsmittel zu unterstützen, ist frappierend. Und nicht immer werden die Verhütungsmethoden freiwillig angewandt - Sterilisation und hormonelle Verhütung ohne informierte Zustimmung sind Praktiken, die in verschiedenen Teilen der Welt immer noch angewendet werden.

In der zweiten Folge unserer Online-Diskussionsreihe (Re)framing Reproduction beleuchten wir die (post)kolonialen und patriarchalen Praktiken, die auch heute noch eine informierte Wahl der Verhütungsmethode behindern.

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Reframing Contraception - Heinrich-Böll-Stiftung

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Referent*innen

  • Heather Vahdat, Male Contraceptive Initiative, USA
  • Marina Davidashvili, European Parliamentary Forum for Sexual and Reproductive Rights, Belgien
  • Jana Pfennig, Better Birth Control, Deutschland

Moderation: Sham Jaff, Journalistin und Politikwissenschafterlin, Berlin

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(Re)framing Abortion

Dienstag, 10. Mai 2022 14.00 – 15.30 Uhr

Der Schwangerschaftsabbruch ist einer der häufigsten gynäkologischen Eingriffe, um eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden. Die Einschränkung des Zugangs zu dieser Gesundheitsdienstleistung führt nicht zu einer Verringerung der Zahl der Abtreibungen, sondern macht sie nur unsicherer. Auf allen Kontinenten gibt es Länder, in denen Gesetze und Stigmata schwangeren Menschen die Ausübung ihrer reproduktiven Autonomie und den Zugang zu einer sicheren Abtreibungsbehandlung erschweren oder sogar unmöglich machen. Während die Anti-Choice-Bewegung überall auf dem Vormarsch ist und zu restriktiven Gesetzen wie in Polen und Texas führt, stimmen die erfolgreichen feministischen Kampagnen für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Kolumbien, Argentinien und Südkorea hoffnungsvoll.

In der dritten Folge unserer Online-Diskussionsreihe (Re)framing Reproduction sprechen wir mit Aktivist*innen und Politiker*innen aus Ländern mit (ehemals) restriktiven Abtreibungsgesetzen darüber, wie sie Widerstand und Veränderung organisiert haben.

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(Re)framing Abortion - Heinrich-Böll-Stiftung

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Referent*innen

  • Sandra Mazo, Causa Justa, Kolumbien
  • Adriana Lamackova, Center for Reproductive Rights, Schweiz
  • Karolina, Abortion Dream Team, Polen

Moderation: Sham Jaff, Journalistin und Politikwissenschafterlin, Berlin

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(Re)framing Geburt

Dienstag, 07. Juni 2022 / 14.00 – 15.30 Uhr

Eine Geburt unter den Bedingungen von Gewalt, Diskriminierung oder Stress ist für viele Gebärende Realität. Wirtschaftliche und soziale Ressourcen entscheiden oft über den Zugang zu einem sicheren und freundlichen Umfeld für die Geburt. Das Gleiche gilt für Klasse, (angenommene) Herkunft und Geschlecht - um nur einige zu nennen. In jüngster Zeit haben Berichte über Gewalt in der Geburtshilfe und Kritik an der Kommerzialisierung des Hebammenwesens größere Aufmerksamkeit erregt, da Betroffene beginnen, über ihre Erfahrungen zu sprechen. Wie können wir eine Vision von Geburtsgerechtigkeit verwirklichen, bei der alle Menschen die Informationen, Unterstützung und medizinische Behandlung erhalten, die sie für eine selbstbestimmte Geburt benötigen?

In der vierten Folge unserer Online-Diskussionsreihe zum (Re)framing Reproduction diskutieren wir, wie sich unser Gesundheitssystem verändern muss, um alle gebärfähigen Menschen einzubeziehen, und wie wir sie in den Mittelpunkt dieser politischen Debatte stellen können.

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(Re)framing Geburt - Heinrich-Böll-Stiftung

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Referent*innen

  • Dr. Mandy Mangler, Chefärztin Gynäkologie, Deutschland
  • Daniela Drandic, Reproductive Rights Advocacy Program, udruga RODA Roditelji u akciji (Roda - Parents in Action), Kroatien
  • Dr. Kaveri Mayra, Critical Midwife, Indien

Moderation: Sham Jaff, Journalistin und Politikwissenschafterlin, Berlin

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(Re)framing Reproduktionstechnologien

Dienstag, 21. Juni 2022 / 14.00 – 15.30 Uhr

Assistierte Reproduktionstechnologien wie IVF, Eizellenspende und Leihmutterschaft bieten neue Möglichkeiten für Menschen, Eltern zu werden. Eizellen können gekauft werden, reproduktive Arbeit Dritter kann bezahlt werden, genetisches Material kann vor der Befruchtung selektiert werden. Diese Technologien sind jedoch mit ethischen und medizinischen Implikaitonen verbunden. Ist es richtig, den Körper eines anderen Menschen für den eigenen Kinderwunsch zu nutzen oder zu "mieten"? Sind Leihmütter freiwillige Fortpflanzungshelfer*innen oder sind sie Opfer eines wachsenden Marktes für queere und heterosexuelle Träume von Elternschaft?

In der fünften Folge unserer Online-Diskussionsreihe zum Thema (Re)framing Reproduction werden wir feministische Positionen zu kontroversen Fragen im Zusammenhang mit Leihmutterschaft und Eizellspende/-transfer untersuchen.

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(Re)framing Reproductive Technologies - Heinrich-Böll-Stiftung

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Referent*innen

  • Amrita Pande, University of Captown, Südafrika
  • Jovan Dzoli Ulicevic, Trans Aktivist, Montenegro
  • Sarojini Nadimpally, Sama Resource Group for Women and Health, Indien

Moderation: Sham Jaff, Journalistin und Politikwissenschafterlin, Berlin

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Framing Reproduktive Gerechtigkeit

Dienstag, 05. Juli 2022 / 14.00 – 15.30 Uhr

Die Frage, ob Menschen Eltern werden können oder nicht, hat sowohl mit sozialer Gerechtigkeit als auch mit reproduktiven Rechten zu tun. Es reicht nicht aus, für die Legalisierung von Abtreibungen oder für einen besseren Zugang zu Verhütungsmitteln zu kämpfen. Wir müssen die Machtstrukturen und Normen, die unsere reproduktiven Entscheidungen prägen, verändern, um sicherzustellen, dass sie wirklich frei sind. Das Recht, sich gegen Kinder zu entscheiden, ist ebenso wichtig wie das Recht, sich für Kinder zu entscheiden, und das Recht, sie in einer sicheren und gesunden Umgebung aufzuziehen. Dieser Paradigmenwechsel, der als "Reproduktive Gerechtigkeit" bekannt ist, wurde 1994 von Schwarzen Feminist*innen in den USA eingeleitet. Diese intersektionale feministische Bewegung hat ein breiteres Spektrum und stellt die ungleiche Verteilung von Macht und Reichtum in Frage, die reproduktive Entscheidungen auf globaler und individueller Ebene beeinflussen.

Die letzte Folge unserer Online-Diskussionsreihe über (Re)framing Reproduction ist der reproduktiven Gerechtigkeit gewidmet - dem Konzept und dem analytischen Rahmen, der unserer Diskussionsreihe zugrunde liegt und der zukünftig die Art und Weise, wie wir über reproduktive Selbstbestimmung denken und dafür kämpfen, radikal verändern wird.

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Reframing Reproduktion - Framing Reproductive Justice - Heinrich-Böll-Stiftung

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Referent*innen

Keynote von Loretta Ross, Professorin und Aktivistin, USA

  • Kalpana Wilson, University of London, UL
  • Rola Yasmine, the AProject, Libanon

Moderation: Sham Jaff, Journalistin und Politikwissenschafterlin, Berlin

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