Keine Besserung beim Versorgungsnotstand im Bereich Schwangerschaftsabbruch

Person working at the hospital

Sozialministerin Mielich rudert zurück – viele Ärzt*innen und Berater*innen zeigen sich besorgt und nehmen gemeinsam Stellung

Baden-Württembergs Sozialministerin Barbara Mielich (Bündnis90/Grüne) wollte prüfen lassen, ob die Bereitschaft zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen an Unikliniken ein Einstellungskriterium sein kann. Damit wollte sie dem akuten Versorgungsnotstand von ungewollt Schwangeren entgegen treten. Nur wenige Tage später zog sie ihren Vorstoß zurück. Kritisch hatten sich vor allem Vertreter*innen des konservativ-katholischen Spektrums geäußert, aber auch der Parteikollege Ministerpräsident Winfried Kretschmann. 

Ärzt*innen und Berater*innen aus dem pro-choice Netzwerk schlagen nun Alarm. Viele der Gynäkolog*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, gehen bald in Rente und das Erlernen dieses medizinischen Eingriffs ist an den meisten Universitäten weder Teil des Curriculums noch der Fachärzt*innenausbildung an Kliniken. In einer gemeinsamen Stellungnahme fordern Doctors for Choice und der Arbeitskreis Frauengesundheit daher einen Maßnahmenkatalog auf Bundesebene. Die medizinische Versorgung ungewollt Schwangerer muss auch in Zukunft sicher gestellt werden.