Eine neue Serie von ZDFneo nimmt sich dem Thema der nicht-binären Geschlechtsidentität an. „Becoming Charlie“ porträtiert das Leben einer nicht-binären Person in den 20ern, die sich weder als Frau noch als Mann identifiziert. Charlie arbeitet in vielen unterschiedlichen Jobs, um Charlies verschuldeter Mutter auszuhelfen, und ist ansonsten etwas verloren. Mit der Frage der Genderidentität befasst sich Charlie erst auf die Frage von Charlies Nachbarin und Crush Ronja hin. In einer Welt, die nicht auf Menschen außerhalb von „Mann“ und „Frau“ ausgelegt ist, ist das keine kleine Aufgabe.
Dass ein öffentlich-rechtlicher Sender sich der Darstellung nicht-binärer Menschen widmet ist ein großer und notwendiger Schritt. Jüngst hat zum Beispiel der Streaming-Dienst Netflix den Geschichten queerer Menschen mehr Raum gegeben, wie bei Queer Eye Germany, Sex Education oder Pose. Langsamer gehen die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland voran. Doch auch da gibt es Bewegung. Die Mini-Serie „All You Need“ vom ARD vom letzten Jahr zum Beispiel zeigt die Lebensrealitäten vierer schwuler Männer in Berlin.
Doch Nicht-Binarität erfährt bis jetzt eher wenig Aufmerksamkeit in der Popkultur. Und das obwohl sich immer mehr Menschen öffentlich als nicht-binär identifizieren. So haben sich erst kürzlich namhafte Persönlichkeiten wie die Sänger*innen Demi Lovato und Janelle Monáe als nicht-binär geoutet. Die neue Serie ist deshalb eine willkommene Ergänzung in der öffentlich-rechtlichen Medienlandschaft, um queeren Lebensrealitäten mehr Öffentlichkeit zu bieten.