Seit dem 28.9.2020 steht in Berlin-Mitte (Moabit) eine Friedensstatue, die an hunderttausenden Mädchen und Frauen erinnert, die während des Asien-Pazifik-Kriegs (1931-1945) vom japanischen Militär verschleppt und als sogenannte "Trostfrauen" sexuell versklavt wurden. Die ,Trostfrauen' gelten international als mutige Vorkämpferinnen für die völkerrechtliche Verurteilung von Vergewaltigung im Krieg.
Aufgestellt wurde die Statue von der Aktionsgruppe "Trostfrauen" des Berliner Korea Verbands zusammen mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Südkorea und Deutschland. Die japanische Regierung übte diplomatischen Druck aus und drohte u.a. mit dem Abbruch von Städtepartnerschaften. Nun soll die Friedensstatue in Berlin nach dem Willen der japanischen Regierung verschwinden. Der Bezirksbürgermeister von Berlin Mitte fordert in einem Schreiben vom 7.10.2020 den Korea Verband auf, sie bis zum 14.10.2020 zu entfernen, anderenfalls werde sie kostenpflichtig geräumt. Die Begründung lautet, dass mit der Statue ein politisch-historisch belasteter und komplexer Konflikt zwischen zwei Staaten aufgegriffen wird, der sich nicht für die Aufarbeitung in Deutschland eigne. Durch Parteinahme in dem Konflikt sei das Miteinander der Menschen aus weit mehr als 100 Nationen im Bezirk Mitte gefährdet.
Die Friedensstatue in Berlin wurde aber von Gruppen aus der Zivilgesellschaft aufgestellt, die sich für Demokratie, Geschlechtergerechtigkeit und eine Aufarbeitung der postkolonialen Vergangenheit engagieren.
Mit einem Offenen Brief soll sich gegen die Räumung des Denkmals gewehrt werden. Unterzeichner*innen können so ihre Solidarität ausdrücken.