Francesca Schmidt entwirft einen neuen Gesellschaftsvertrag des Digitalen. Anhand von zwei zentralen Themen- und Diskussionsfeldern, „Digitale Gewalt“ und „Überwachung versus Privatheit“, skizziert sie, wie eine geschlechtergerechte
digitale Welt aussehen könnte. Dabei schafft die Autorin einen historischen Zusammenhang, indem sie auf Diskussionen aus den 80er und 90er Jahren und vor allem den Cyberfeminismus Bezug nimmt.
Netzpolitik für und in der digitalen Gesellschaft ist einem steten Wandel unterworfen. Dem noch im Entstehen begriffenen Politikfeld fehlen bislang tiefergehende feministische Analysen für diesen Wandlungsprozess. Diese erste Einführung stellt einen Beitrag zur Schließung dieser Lücke dar. Bisherige Entwicklungslinien, Erkenntnisse und Standpunkte werden zusammengeführt, um daraus entsprechende Visionen und Perspektiven zu entwickeln.
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Inhaltsverzeichnis
Danksagung
1. Zum Anfang
Teil I: Konzepte & Geschichten
2. Vom Cyberfeminismus zum Netzfeminismus
2.1 Cybernetic-Cyborg-Cyberspace-Cyber
2.2 Aufbruch in den 1990er Jahren: Cyberfeminismen
2.2.1 VNS Matrix und das Old Boys Network: Cyberfeminismus in der Praxis.
2.2.2 Zwei theoretische Positionen des Cyberfeminismus: Haraway und Plant
2.2.3 Körper von Gewicht: auch im Cyberspace
2.2.4 Ein Cyberfeminismus ohne die Kategorie race?
2.3 Cyberfeminismus bis heute
3. Netzpolitik: Politik mit dem Netz oder Politik für das Netz
3.1 Zugang zum Internet
3.2 Zugang zu Inhalten
3.2.1 Netzneutralität: die Gleichbehandlung von Daten
3.2.2 Überwachung und Zensur verhindern Inhalte
3.2.3 Öffentliche Computer als Gatekeeper
3.3 Urheber- und Eigentumsrecht
3.4 Datenschutz
3.5 Digitale Öffentlichkeit
4. Eine kleine Regulierungs- und Technikgeschichte des Internets
TEIL II: Feministische Netzpolitik im Einsatz
5. Digitale Öffentlichkeiten als Teil von Netzpolitik: Konzepte und Modelle
5.1 Bürgerliche Öffentlichkeit vs. transnationale Öffentlichkeit: Wer wird gehört?
5.2 Das Internet als politische Öffentlichkeit
5.3 Öffentlichkeit nach dem 3-Ebenen-Modell
6. Feministische Netzpolitik und digitale Gewalt
6.1 Digitale Gewalt, Hatespeech, Cyberstalking oder
online harassment: Wovon reden wir?
6.1.1 Hatespeech, wenn Hass spricht
6.1.2 Cybermobbing/Cyberbullying: Gewalt mit System
6.1.3 Cyberstalking: digitales Nachstellen
6.1.4 Cybergrooming: Kinder als Opfer
6.1.5 Digitale Gewalt als Umbrella-Begriff
6.2 Digitale Gewalt: Wer ist betroffen?
6.2.1 Deutschland: kaum Zahlen zu digitaler Gewalt
6.2.2 Weltweit, USA, Europa: Zahlen zu digitaler Gewalt
6.2.3 Wer hasst hier eigentlich wen? Ausschlüsse in Online-Debatten
6.3 Regulierung von digitaler Gewalt
6.3.1 Selbstregulierung von Inhalten im Netz
6.3.2 Staatliche Regulierung in Deutschland:
Gesetze zur Anwendung bringen
6.4 Zusammenfassung
7. Feministische Netzpolitik und Überwachung
7.1 Feminist Surveillance Studies
7.2 Geschichte der Überwachung
7.2.1 Überwachen und Strafen: erlernte Disziplin und Kontrolle
7.2.2 Privatsphäre als Zugang zu Überwachungsdiskursen
7.3 Soziale Medien: neue soziale Formen der Überwachung
7.3.1 Überwachung per Design
7.3.2 Algorithmen: Diskriminierung und Überwachung
7.3.3 Lateral surveillance – gegenseitige Überwachung
7.3.4 Die Polizei auf Online-Streife
7.3.5 Chilling effect: Selbstzensur aufgrund von Überwachung
7.3.6 Der chilling effect aus intersektionaler Perspektive
7.4 Künstliche Intelligenz: Die Zukunft der Überwachung
7.4.1 Das System „Ella“ aus intersektional-feministischer Perspektive
7.4.2 Affective Computing7.4.3 Predictive policing
8. Politik für das Netz braucht feministische Perspektiven