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41. Green Ladies Lunch - "Eigenständige Existenzsicherung"

Lesedauer: 2 Minuten
Eine Raupe bei der Nahrungsbeschaffung
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Eine Raupe bei der Nahrungsbeschaffung

 

Feministisches Leitbild „Eigenständige Existenz-sicherung“ – wie weit realpolitisch machbar?

Mit:

  • Claudia Roth
  • Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe

Moderation:

  • Barbara Unmüßig
     

Personell neu aufgestellt starten Bündnis 90/Die Grünen ins Wahljahr. Die paritätisch besetzte Doppelspitze signalisiert auch, dass B90/Grüne für Geschlechteremanzipation stehen. Während die SPD einen Mann von gestern auf Geschlechtersensibilisierungs-Tour schickt und die CDU mit Spitzenfrauen aber ohne Frauenpolitik wirbt, sollen bei B90/Grüne gemischte Doppelspitzen und emanzipatorische Inhalte zusammenpassen: Quotierung in den eigenen Reihen und im Programm. Ur-grüne Selbstverständlichkeit.

Doch mit Blick auf Personen war nach Urwahl und Wahl des Parteivorsitzes in der Presse auch von einem Paradigmenwechsel die Rede: „Eine religiöse, wertkonservative Familienpolitikerin löst eine typische Vertreterin der Protestgeneration ab“ (Die Zeit).

Bedeuten „Abschied vom Erbe der 68er“, „Überwindung des Tabuthemas Familie“ und „neue Bürgerlichkeit“ unterm Strich nicht auch: Abschied vom ideologischen Ballast Feminismus?

Die Grünen wüssten „was eine Friseurin wirklich verdient und dass die Geschäftsführerin sich nicht traut, Teilzeit zu arbeiten."

  • Gibt es ein grünes Leitbild, das eine Politik für Frauen in Spitzenpositionen und Frauen unterhalb einer eigenen Existenzsicherung auf einen Nenner bringt? Oder ergibt sich mit Blick auf verschiedene Politikfelder am Ende ein zersplittertes oder gar in sich widersprüchliches Bild?
  • Ist das Leitbild Eigenständige Existenzsicherung realpolitisch machbar – und gewollt? Oder will es Frauen in ihrer Vielfalt auf einen Nenner festschreiben?
  • Was bedeutet Eigenständige Existenzsicherung konkret? Wo und wie folgt aus dem Leitbild der Gleichstellung unterm Strich eine Schlechterstellung? (Stichworte: Unterhalt, Hinterbliebenenrenten und vor allem Ehegattensplitting)
  • Treffen sich Realpolitik und feministisches „Ideal“ auf dem Nenner Eigenständige Existenzsicherung – oder woll(t)en feministischen Politiken mehr als eine Gleichstellung qua Arbeitsmarkt?
  • Wie verhält sich das Leitbild der Eigenständigen Existenzsicherung zum Paradigma der Lebensverlaufsperspektive?

Zum Auftakt ins Wahljahr lädt das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung ein zu einer nicht-öffentlichen Runde, um diese Fragen zu diskutieren.

Das Green Ladies Lunch richtet sich v.a. an grüne Mandats- und Funktionsträgerinnen sowie an Frauen, die im grünnahen Umfeld politisch aktiv sind. Wir erwarten ca. 30 persönlich geladene Teilnehmerinnen.

Anschließend findet ein informeller Austausch bei einem kleinen Imbiss statt.