Dieser Meilenstein ist ein Indikator für die Dilemmata, vor denen wir – Frauenorganisationen, Feministinnen und Friedensaktivistinnen – stehen, wenn wir versuchen, uns Gehör zu verschaffen und den politischen Prozess zu beeinflussen.
Das kriterienbedingte Dilemma
Das erste Dilemma ist kriterienbedingt. Es ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass Frauen unterschiedliche Arten von Gruppen bilden. Allen gemeinsam ist der Wunsch, Frauen und ihre Absichten zu fördern. Dennoch ist es nur natürlich, dass Frauenorganisationen aus Mitgliedern mit unterschiedlichen politischen Neigungen bestehen.
Das politische Dilemma
Das zweite Dilemma ist politisch: Wer sind die Frauen, die die weibliche Stimme und Sicht nach vorne bringen können? Was ist die weibliche Stimme? Oder direkter gesagt: Unser Kampf zielt nicht darauf ab, Frauen als Frauen zu integrieren; wir wollen unsere Weltanschauung, unsere politischen Ansichten mit einbringen. Und wir hoffen, dass wir uns durch „unsere Sichtweise“ in sinnvoller Art und Weise von den Männern abheben.
Das pragmatische Dilemma
Das dritte Dilemma ist pragmatischer Natur. Es bezieht sich auf die Tatsache, dass Israel vorwiegend von einem alpha-männlichen militaristischen Diskurs überschwemmt wird. Die wichtigsten politischen Akteure sind fast ausnahmslos ehemalige Generäle; die bedeutendsten Entscheidungsgremien sind ausschließlich männlich. In einem solchen Umfeld hätte eine einzige Vertreterin des weiblichen Geschlechts nicht wirklich eine Chance. Wollen wir uns folglich für eine bloße Alibifrauenvertretung einsetzen und damit den männlichen Mächten helfen, Lippenbekenntnisse in Bezug auf die gesetzlichen Anforderungen zu leisten? Oder sollten wir uns lieber dafür entschließen, außen vor zu bleiben, was die derzeitige, bedrückende Situation verstetigen würde?