Dossier

„Reach Everyone on the Planet…“ Kimberlé Crenshaw und die Intersektionalität

Intersektionalität ist eine Linse, die erlaubt zu sehen, woher Macht kommt und auf wen oder was sie prallt, wo es Verknüpfungen und wo es Blockaden gibt. Es gibt nicht einfach ein Rassismus-Problem hier und ein Gender-Problem dort, und ein Klassen- oder LBGTQ-Problem woanders. Häufig löscht das dominante Framing aus, was Menschen wirklich passiert.
Kimberlé Crenshaw

Glossar der Begriffe und Schriftverwendungen

Das Gendersternchen * verweist auf die Konstruiertheit der gegenderten Kategorie (wie z. B. Frau*) und ermöglicht es, Identitäten und Selbstpositionierungen jenseits der historisch gängigen und auch aktuell häufig zugeschriebenen Bezeichnungen mitzudenken.

Die Großschreibung von Schwarz verweist auf die Strategie der Selbstermächtigung. Es zeigt das symbolische Kapital des Widerstandes gegen Rassismus an, welches rassistisch markierte Menschen und Kollektive sich gemeinsam erkämpft haben.

BPOC steht für die politische Selbstbezeichnung Black und People of Color, die eine geteilte Rassismuserfahrung aufgreift und diese in eine kollektive Positionierung einfließen lässt.

Community verweist in der Beibehaltung der englischen Terminologie auf das Kollektive und das darin eingeschriebene Widerstandspotential. Dies in Abgrenzung zur herkömmlichen Bedeutung der deutschen Übersetzung „Gemeinde“ oder „Gemeinschaft“.

Die Klein- und Kursivsetzung von weiß verweist auf die soziale Konstruiertheit von Differenzmarkierungen, wobei weiß üblicherweise unmarkiert bleibt. Da im Gegensatz zu Schwarz dieser Differenzmarkierung kein Selbstermächtigungs- und Widerstandpotential innewohnt, wird weiß auch nicht großgeschrieben.

Wenn wir das Problem nicht sehen, können wir es auch nicht lösen.